Kommentar

Referenten-Posten in München: Es sind keine Minister

AZ-Rathaus-Reporterin Christina Hertel über Referenten-Posten.
von  Christina Hertel

München - Musste etwa ein Robert Habeck seine Zeugnisse zusammensuchen und einen Lebenslauf schreiben, bevor er Wirtschaftsminister wurde? Und wenn sich ein Minister in Berlin an keinem Bewerbungsverfahren beteiligen muss, warum sollten es dann die Referenten, die Minister der Stadt?

Spitzenbeamte der Stadt durchlaufen nicht generell ein Auswahlverfahren

Diesen Vergleich zieht gerade so mancher und vergisst dabei: Die Chefs der städtischen Referate sind eben keine Minister, die große politische Linien bestimmen, sondern sie sind gewählte Beamte, denen oft nichts anderes übrigbleibt, als der Appell nach Berlin, die Gesetze zu ändern oder mehr Geld zu schicken.

Es ist deshalb nicht verständlich, warum die Spitzenbeamten der Stadt nicht generell ein Auswahlverfahren durchlaufen müssen - während all ihre Mitarbeiter eines hinter sich bringen mussten. Wenn nicht bloß das Parteibuch entscheidet, sondern wenn sie auch offiziell beweisen müssten, dass sie sich Gedanken machten, wie sie ihren Posten ausfüllen wollen, würde ihnen das Glaubwürdigkeit verleihen - vor dem Stadtrat, vor den Bürgern und erst recht vor ihren Mitarbeitern.

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