Rechtschreibfehler ließen ihn auffliegen: Falscher Arzt verhaftet

MÜNCHEN - Es fiel niemandem auf: „Dr.“ Sascha Schenk assistierte in der Paracelsusklinikin Bogenhausen - dabei hat er einen Hauptschulabschluss und keine medizinische Ausbildung. Stutzig wurde man wegen seiner Rechtschreibfehler.
Es ist ein Schock für seine Patienten und die Ärzte, die mit ihm arbeiteten: ein Hochstapler gab sich in Süddeutschland als Notfall-Mediziner und angehender Anästhesist aus. Niemandem fiel auf, dass der 26-Jährige nur einen Hauptschulabschluss hatte. In München arbeitete Sascha St. alias „Dr. Schenk“ von Oktober bis Dezember als Assistent des Anästhesisten in der Paracelsusklinik in Bogenhausen. Er war täglich bei Operationen dabei. Laszlo Bako, ärztlicher Klinikleiter zur AZ: „Er hat immer unter Aufsicht gearbeitet. Es ist niemand zu Schaden gekommen!“
Sascha St. war der Klinik über eine Zeitarbeitsfirma vermittelt worden. „Er machte durchaus einen guten Eindruck“, so Dr. Bako. Weder dem Chef noch den 30 anderen Ärzten in der Paracelsusklinik fiel der selbstbewusste, junge „Dr. Schenk“ negativ auf. Monatelang arbeitete er ohne Beanstandungen. Die Klinik bot ihm schließlich sogar eine Festanstellung an. Doch als die Verhandlungen konkreter wurden und der falsche Arzt (echte) Unterlagen hätte vorlegen müssen, verschwand der junge Stuttgarter plötzlich. „Er rief im Dezember an und sagte, er sei vom Pferd gefallen und habe sich den Oberarm gebrochen. Dann hörten wir nichts mehr“, so Dr. Bako. Der Klinikchef wunderte sich noch, warum „Dr. Schenk“ nie eine Krankmeldung schickte. Stattdessen kam wenig später die Polizei, klärte die verdutzten Ärzte auf.
Sascha St. hatte seine Approbations-Urkunde mit dem baden-württembergischen Wappen gefälscht und in verschiedenen Kliniken sowie beim Roten Kreuz in Baden-Württemberg gearbeitet. Gegen ihn laufen 15 Betrugsverfahren. Inzwischen wurde er verhaftet. Er war aufgeflogen, weil er als vermeintlicher Mediziner einen Brief schrieb, der vor Fehlern nur so strotzte. job