Reaktion auf Streik: Not-Fahrplan bei der MVG

MÜNCHEN - Der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) reicht es: Weil die GDL unbefristet streikt, gilt ab Donnerstag ein „Basisnetz“, das auch ohne streikende Fahrer bedient werden kann. Fahrgäste müssen umdenken.
Schock für Münchens Fahrgäste: Auf den unbefristeten Streik der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) reagiert die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) jetzt mit drastischen Mitteln. Ab Donnerstag gilt ein neuer, zum Teil stark ausgedünnter Fahrplan für U-Bahn, Tram und Bus. Ein sogenanntes „Basisnetz“, das zur Not eben auch ohne GDL-Fahrer funktioniert. Am meisten Pech haben Nachtschwärmer: Die Nacht-Busse und -Trams entfallen ganz.
Der Streik der GDL während der Wiesn – ein bislang beispielloser Tabubruch, der bei der MVG auf null Verständnis stieß. Und jetzt wohl diese Gegenmaßnahmen provozierte. Man müsse jeden Tag mit anderen Betriebssituationen rechnen, verteidigte MVG-Chef Herbert König das neue Betriebskonzept. Den GDL-Streik bezeichnete er als „ein absurdes Affentheater“ auf dem Rücken der Fahrgäste und der Belegschaft. „Aber nach der Pfeife der GDL werden weder wir noch unsere Fahrgäste tanzen.“
Herbert König weiter: „Wir setzen ab Donnerstag, 30. September, ein spezielles Betriebskonzept um, das ungeachtet jeglicher Störaktionen der GDL zuverlässig umgesetzt werden kann.“ Der ausgedünnte Fahrplan gelte so lange, bis die GDL den Streik beendet. Und die Gewerkschaft selbst? Die droht mit weiteren Aktionen, und will diese nur sehr kurzfristig ankündigen.
Womit die Münchner ab sofort rechnen müssen:
U-Bahnen: Im Innenstadtbereich fahren die Bahnen im 10-Minuten-Takt – auch im Berufsverkehr. Nur dort, wo sich die Linien U1 und U2 oder U4/U5 sowie U3/U6 überschneiden, gilt ein 5-Minuten-Takt.
Ebenfalls im 10-MinutenTakt fährt in der Regel die U1 zwischen Westfriedhof und Sendlinger Tor, die U2 zwischen Harthof und Neuperlach Zentrum sowie die U3 zwischen Olympiazentrum und Thalkirchen. Und ebenso die U5 zwischen Theresienwiese und Neuperlach Zentrum sowie die U6 zwischen Kieferngarten und Harras.
Ansonsten fahren die U-Bahnen ausschließlich im 20-Minuten-Takt – so auf den Strecken: Neuperlach Zentrum bis Neuperlach Süd (U5), Innsbrucker Ring bis Messestadt Ost (U2) oder Harthof bis Feldmoching (U2).
Immerhin: Bis zum Wiesn-Ende setzt die MVG zusätzliche Züge ein, um den Takt zum zu verdichten. Gleiches soll für Sonntage gelten, sofern Verstärkerzüge zur Verfügung stehen.
Trambahnen: Die Linien 16 und 21 werden ersatzlos gestrichen.
Auf der Linie 12 fahren Ersatzbusse zwischen Scheidplatz und Romanplatz. Mögliche Ausfälle bei der Linie 17 zwischen Romanplatz bis Amalienburgstraße werden durch Ersatzbusse aufgefangen.
Das Gleiche gilt für die Tramlinie 20 vom Westfriedhof bis Moosach und die Linie 25 von der Großhesselhoher Brücke bis Grünwald. Auch in den Außenbereichen verkehren teilweise Ersatzbusse.
Busse: Die Busse fahren weitgehend wie bisher. Einzelne Verstärkerlinien können aber ausfallen.
MVG-Nachtlinie: Nachtschwärmer müssen gut zu Fuß sein – oder ein Taxi nehmen. Das Nachtnetz mit Bussen und Trambahnen wird nämlich komplett gestrichen.
Bei der U6 entfällt immer von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag die jeweils vorletzte Fahrt, die bisher laut Fahrplan gegolten hat. Bis die letzte U6 kommt, müssen Nachtschwärmer dann mehr als eine halbe Stunde lang warten. Die geänderten Fahrpläne der einzelnen Linien sind seit Donnerstagnachmittag unter www.mvg-mobil.de veröffentlicht. Gleiches gilt für die geplanten Abfahrtszeiten an den U-Bahn-Endstationen und einigen Knotenpunkten. Aus hänge an den Haltestellen beachten!
ah