Razzia in München! Polizei nimmt Geldwäsche-Netzwerk hoch

München - Nach monatelanger akribischer Vorbereitung und verdeckten Ermittlungen ist der Polizei ein wichtiger Schlag gegen das organisierte Geldwäsche-Netzwerk Hawala gelungen.
Wie die Polizei Bayern mitteilt, wurden insgesamt zwölf verdächtige Geschäfte und Wohnungen in München und Umgebung sowie in Frankfurt und Saarbrücken durchsucht. Zehn Personen wurden vorläufig festgenommen, die das illegale Hawala-Banking betrieben haben sollen.
Bei der Razzia am Dienstagnachmittag stellte die Polizei rund 60.000 Euro Bargeld, mehrere Handys und verschiedene Datenträger sowie zahlreiche Unterlagen sicher, die im Zusammenhang mit den organisierten kriminellen Tätigkeiten der Beschuldigten stehen sollen. Bereits vor der großangelegten Aktion wurden bei verschiedenen Einsätzen in Bayern mehrere hunderttausend Euro in Bar beschlagnahmt.
Bereits im November hatten Ermittler bei einer bundesweiten Razzia einen Schlag gegen das Hawala-System gelandet.
So funktioniert das Hawala-System
Das Hawala-System wird für Geldüberweisungen abseits traditioneller Bankkanäle genutzt. Das System beruhe auf einer Vertrauensbasis der Beteiligten, die oftmals der gleichen Ethnie angehören, und habe sich in Regionen mit wenig entwickelten Banksystemen herausgebildet, heißt es in einer Analyse des Bundesfinanzministeriums.
Das Hawala System erlaube "Gelder nahezu ohne jede Möglichkeit der Rückverfolgung zu transferieren". Das Geld werde gegen eine Gebühr bei einem Hawala-Händler eingezahlt. Der Einzahler erhalte ein Kennwort, gegen dessen Nennung der Empfänger das Geld bei einem Händler im Zielland ausgezahlt bekomme.
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