Raus aus München: Sechs Tipps für ein regnerisches Wochenende
München - Es ist zapfig, es ist windig und ab und zu wird es auch nass am langen Dreikönigswochenende, das uns bevorsteht. Trotzdem bietet München, und natürlich auch das Münchner Umland, mehr als genug Möglichkeiten, um sich an einem solchen langen Wochenende die Zeit zu vertreiben.
Sie können die zentrumsferneren Stadtviertel erkunden oder gleich vor die Tore der Stadt fahren. Weil das Wetter nicht ganz stabil sein soll, haben wir für Sie Tipps zusammengestellt, die sich auch bei Regen lohnen.
Sechs Ausflugstipps fürs regnerische Wochenende in München
Das sind die Favoriten der Redaktion:
1. Mittelalter über der Isar in Grünwald

Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal in Grünwald? Nicht zum Grillen, radeln oder durchfahren, sondern im Ort selber? Könnte ein Weile her sein. Wobei der "Münchner Nobelvorort", wie er vom Rest der Republik gerne betitelt wird, eine echte Empfehlung ist. Und das liegt vor allem an seiner mittelalterlichen Burg – neben der Blutenburg die einzige Wehranlage aus dem Mittelalter im Münchner Bereich.
Das ehemalige Jagd-Domizil der Wittelsbacher, Gefängnis und Pulvermagazin, ist ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung. Zu sehen ist die Dauerausstellung "Burgen in Bayern", in der auch die wechselhafte Geschichte der Burg Grünwald beleuchtet wird. Ein Highlight ist der mächtige Burgfried, von dem aus man einen herrlichen Ausblick genießen kann. Ach ja - Burg-Bienen gibt es auch. Thomas Müller
Zeillerstr. 3, Grünwald, Di-So 10-17 Uhr, Preise: Burgmuseum: 2,50 Euro (Sonntag: 1 Euro), Sonderausstellung: 2 Euro, Burgturm: 1 Euro, alle Ausstellungen: 4,50 Euro (Sonntag: 3 Euro), Kinder und Schüler: frei, Schwerbehinderte, Studenten: 1 Euro.
2. Staunen und Lernen in der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld

Wie lebt es sich in der Klausur, der Abgeschlossenheit? Wie sieht der Alltag einer Nonne aus? Und haben die Schwestern im Kloster Internetzugang auf ihrem Handy? Wer sich für solche Fragen interessiert, der sollte die Dauerausstellung des Volkskunde-Museums Oberschönenfeld in Gessertshausen besuchen. Auf zwei Stockwerken erfährt man hier alles über das Leben der Oberschönenfelder Zisterzienserinnen – und über das weltliche Alltagsleben in Schwaben von 1800 bis heute.
Das Besondere: Das Museum befindet sich auf dem Gelände des Zisterzienserinnenklosters Oberschönenfeld. Genauer: Im ehemaligen Landwirtschaftsgebäude des Klosters. Die Nonnen, deren Geschichten in dem Museum erzählt werden, leben also nur wenige Meter entfernt. Samstags bis 13 Uhr ist auch ihre Klosterbäckerei geöffnet, wo Gäste Holzofenbrot aus eigener Herstellung erwerben können. Und im Klosterstüberl nebenan gibt es das ganze Wochenende deftige bayerische Speisen.
Mit dem Auto lässt sich Oberschönenfeld von München aus in etwa anderthalb Stunden erreichen, mit der Bahn dauert es zwei. Dafür ist die Abgeschiedenheit des Klosters beinahe körperlich spürbar und entschädigt schnell für die Dauer der Fahrt. Laura Meschede
Oberschönenfeld 1, Gessertshausen
3. Entspannen mit Seeblick im Seebad Starnberg

Wenn das Wetter schmuddelig ist, kann man sich ein bisschen Wellness gönnen. Im Seebad Starnberg gibt es die sogar mit Blick auf See und Berge. Wenn das mal nicht ein gutes Gesamtpaket ist. Die verschiedenen Saunas sind in Holzhütten untergebracht und haben alle Zugang zum See.
Wer ein Ticket für die Sauna löst, hat die Wahl zwischen der Panoramasauna (70°C mit Aufgüssen), der sanften Schildsauna (bis 60°C) und der Seebadsauna mit finnischen Sauna-Temperaturen und Aufgüssen.
Wer gleich um 11 Uhr dort ist, kann zum Beispiel gleich zum Start in den Tag einen "Frischen Morgen"-Aufguss mitnehmen, um 14 Uhr gibt es einen "Kräutertee"-Aufguss. Danach können Sie sich im Ruhebereich entspannen - oder Sie wagen den Sprung in den Starnberger See. Das ist dann fast ein bisschen finnisch, wenn denn der Schneemangel nicht wäre.
Sollten Sie das Prinzip gemischte Sauna nicht so gerne mögen: Montags ist der komplette Wellness- und Saunabereich für Frauen reserviert. Sophie Anfang
Strandbadstraße 17, Starnberg, 950 Meter vom Bahnhof Starnberg entfernt, Parken kostenpflichtig, Saunalandschaft 10 bis 22 Uhr, 4 Stunden 28,50 Euro, Tagestarif 36 Euro, Abendtarif ab 19.30 Uhr 18 Euro.
Update: aktuell ist der Saunabereich wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Bitte informieren Sie sich über den Stand der Arbeiten auf den Seiten des Betreibers Seebad Starnberg
4. Märchenwald beim Ikea: Die Echinger Lohe

Ja, es wird mitunter ein bisserl greislig draußen am Wochenende - aber wir sind ja nicht aus Zucker. Mein kleiner Outdoor-Auflugstipp daher: eine Wanderung durch den Märchenwald.
Märchenwald? Auf die Echinger Lohe trifft das ganz gewiss zu. In dem 24 Hektar großen Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat herrscht nämlich eine ganz besondere mystische Atmosphäre. Der Wald wird nicht bewirtschaftet, was hier umfällt, fällt um und bleibt einfach liegen. Und das ist, durch das grassierende Eschen-Sterben, eine ganze Menge. Das Baum-Mikado ist aber sehenswert. Und, keine Sorge, die vielen Eichen, Buchen und Ulmen sind sehr viel standfester.
Man kann den Wald auf einem Weg durchqueren oder auch umrunden. Die umliegende Heide-Landschaft ist karg, aber sehr reizvoll. Und sollte es doch zu nass werden am Samstag - danach (wer's mag) einfach zum Ikea gehen, der liegt quasi gleich gegenüber, das Logo ist vom Wald aus gut zu sehen. Thomas Müller
So kommt man hin: A9 Auffahrt Eching, dann nach rechts auf der Landstraße bis rechts ein kleiner Feldweg abbiegt und zu einem kleinen Parkplatz führt.
5. Frühstücken am Chiemsee im Café Inselblick

Langschläfer, keine Sorge: Im Café Inselblick in Gstadt gibt es Frühstück bis 14 Uhr. Sie können sich also ganz in Ruhe auf den Weg Richtung Chiemsee machen. Direkt gegenüber der Fraueninsel gelegen hat man vom Café aus einen wunderschönen Ausblick. Bei Dauerregen bleiben Sie also einfach sitzen. Aufstehen müssen Sie nur, um sich etwas zu essen zu holen, denn hier ist Selbstbedienung. Während man in der Schlange steht, kann man sich in Ruhe überlegen, ob einem der Sinn nach einem Burger, einer Bowl oder doch einer knusprigen Pizza steht. Warme Küche gibt es bis 17 Uhr. Achtung: Wer es dieses Wochenende nicht schafft, muss sich bis März gedulden. Denn ab Montag, den 19.2. geht das Café Inselblick bis Ende Februar in die Betriebsruhe. Ruth Frömmer
Café Inselblick, Seeplatz 9, 83257 Gstadt am Chiemsee, Do-So: 10 bis 17 Uhr, Betriebsruhe: 19. bis 29. Februar
6. Ruhige Kugel schieben in Unterföhring

Ein Geheimtipp ist das größte Bowlingcenter Europas wahrscheinlich nicht mehr. Auf sagenhaften 52 Bowlingbahnen bietet der Dream-Bowl-Palace auf jeden Fall genug Platz für alle, die sich gerne etwas sportlich betätigen – aber vielleicht nicht allzusehr.
Am Wochenende gibt es abends sogar Bowling-Partyspaß mit Lasershow, DJ und Moderator. Wer lieber mit kleineren Kugeln hantiert, kann entweder eine Runde Billard oder "Moonlight Minigolf" spielen. Da sind die 18 Löcher in einer abenteuerlichen Schwarzlicht-Neon-Optik gehalten. Für die Stärkung zwischendurch gibt es Getränke, Snacks und auch größere Gerichte im Bistro, wo man auch die Bahnen immer im Blick hat. Etwas ruhiger lässt es sich in der Lounge speisen. Jan Krattiger
Apianstraße 9, Unterföhring, Di-So 15-23 Uhr, Fr 14-1 Uhr, Sa 11-1 Uhr, So 12-23 Uhr. Bowling ab 15 Euro. www.dreambowl.de
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