Rauchverbot: Stadt warnt die Wirte

Wer bei Verstößen ein Auge zudrückt, riskiert die Wiesn-Zulassung. OB Ude ist erbost über qualmende Möchtegern-Promis – Kritik an baulichen Veränderungen der Zelte.
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Ralph Möller qualmt auf der Wiesn
dpa Ralph Möller qualmt auf der Wiesn

Wer bei Verstößen ein Auge zudrückt, riskiert die Wiesn-Zulassung. OB Ude ist erbost über qualmende Möchtegern-Promis – Kritik an baulichen Veränderungen der Zelte.

MÜNCHEN Möchtegern-Promis, die sich provokativ vor den Kameras eine Zigarre im Wiesnzelt anzünden, Bedienungen, die selbstherrlich das Rauchverbot aufheben – da qualmt es im Stadtrat. OB Christian Ude droht den betroffenen Wirten, ihre Zuverlässigkeit nicht aufs Spiel zu setzen. Sonst ist für sie nächstes Jahr Schluss auf der Wiesn.

Ralf Möller hatte sich im Käferzelt demonstrativ eine Zigarre angesteckt, Boris Beckers Ehefrau Lilly hielt sich im Hippodrom nicht ans Rauchverbot. Sie gehören zur Minderheit auf der Wiesn, aber sie sorgen für reichlich Ärger. Wie gestern im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats, als CSU-Stadtrat Manuel Pretzl das Thema ansprach: „Da müssen alle gleich sein.“

OB Ude zürnte ob der „Aktionen von Promis, die keine sind, aber welche werden“ wollten: „Das ist ein Problem beklagenswerter Figuren, die nicht wissen, wie sie in die Zeitung kommen .“ Und es sei vorrangig ein Problem der Wirte, die mit Konsequenzen rechnen müssen: „Das kann im nächsten Jahr bei den Wirten Zweifel an der Zuverlässigkeit begründen.“ Und ohne Zuverlässigkeit keine Wiesn-Erlaubnis. Es gebe „kein augenzwinkerndes“ Verstoßen gegen das Rauchverbot – das ja Landesgesetz ist.

„Wir müssen das Gesetz umsetzen“, so CSU-Stadtrat Richard Quaas: „Das ist in einer Demokratie der Brauch.“

Der Stadtrat ist auch nicht gewillt, sich auf Tricks einzulassen. Dazu gehören auch „bauliche Veränderungen“, die manche Wirte ab dem nächsten Jahr planen, um das Rauchen zu ermöglichen. „Ich bin ein entschiedener Gegner davon“, so Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD). Ein Wirt habe schon angekündigt, dass er dann zum Ausgleich mehr Raum für bis zu 1000 Plätze brauche, weil die Umbauten Plätze wegnähmen. „Das kommt nicht in Frage“, so Schmid, „das ginge zu Lasten der Schausteller.“

Auch Ude lehnt bauliche Veränderungen ab: „Dann würde sich die Verwaltung Gedanken darüber machen, wie man das Rauchverbot umgehen kann.“ Und wer soll die Umbauten bezahlen? „Das werden die Wirte nicht der Stadt unterjubeln können“, sagt Ude: „Dann wären wir der Verteuerer oder das Rauchverbot.“ Es sei eine Entscheidung des Wirts, wie er mit seinem Platz und den Kosten umgeht. Willi Bock

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