Raub in München: "Gib mir das iPhone, Miststück!"

Ein 25-jähriger Student schenkt seiner Freundin das Smartphone. Als die Beziehung endet, holt er sich das teure Gerät mit Waffengewalt zurück.
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Student Christopher B. (25) muss sich wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung vor Gericht verantworten.
th Student Christopher B. (25) muss sich wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung vor Gericht verantworten.

München - Designer-Jeans, schöne Abendessen und ein iPhone für 900 Euro – Student Christopher B. (25) las seiner Ex-Freundin JennyC. (23,Name geändert) die Wünsche regelrecht von den Lippen ab. Nach dem Liebes-Aus soll Christopher B. sie jedoch mit einer Schreckschusspistole überfallen und gedroht haben: „Gib mir das iPhone, ich will es zurückhaben. Du Schlampe, du Miststück.“

Jetzt muss sich der Student wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung vor dem Münchner Landgericht verantworten. Bis zu seinem 22. Lebensjahr verhielt sich der Angeklagte unauffällig. Das Abitur bestand er mit guten Noten. Er studierte Flugzeugtechnik, versuchte, den Pilotenschein zu erwerben. Die Ess- und Brechsucht Bulimie und die regelmäßige Einnahme von Anabolika änderte im Sommer 2009 sein Leben.

Plötzlich spielte er im Münchner Straßenverkehr den Hilfs-Sheriff. Wechselte ein Autofahrer die Fahrspur ohne Blinker, überholte er und bremste den Wagen einfach aus. Am 28. August 2009 stieg er auch noch im Richard-Strauss-Tunnel aus, beschimpfte den Fahrer, der Anzeige erstattete. Folge: Bußgeld und drei Monate Fahrverbot. Christopher B. fuhr ohne Führerschein weiter, maßregelte weiterhin andere Autofahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln hielten.

Am 5. Dezember 2009, gegen 11.47 Uhr, gefiel ihm die Fahrweise des Fahrers eines weißen BMW nicht. Er bremste ihn aus und zeigte ihm den Mittelfinger. Ein Unfall konnte nur dadurch verhindert werden, weil der BMW-Fahrer ein Testfahrer gewesen ist, der dem Angeklagten nur den so genannten Scheibenwischer zeigte und weiterfuhr. Das konnte Christopher B. anscheinend nicht ungestraft durchgehen lassen. Er gab Gas, will sich knapp vor den BMW-Fahrer setzen.

Dabei krachte er mit seinem Heck gegen den Kotflügel. Schaden: 2500 Euro. Sein Anwalt Michael Adams geht davon aus, dass die Essstörung und das Dopingmittel seine Psyche beeinträchtigt haben: „Das ging so weit, dass er den Schrank voller Milchreis hatte und wie im Rausch gegessen und dann wieder erbrochen hat.“

Den Raubüberfall seines Mandanten auf die Ex-Freundin am 6. September 2010 gegen 8.10 Uhr kann sich Adams nur so erklären: „Die hat ihn ausgenommen wie eine Weihnachtsgans.“ Da sei er wegen seiner Essstörung durchgedreht. Aber die Ex hatte das Handy damals nicht dabei. Heute soll das Urteil fallen.

 

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