Rathaus setzt sich für gleichgeschlechtliche Ehe ein
München - Gemeinsam mit Bürgermeister Josef Schmid (CSU) und Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) macht sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter für die Ehe von homosexuellen Paaren stark. In einem offenen Brief bitten sie Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer, "sich auf Bundesebene für die Lösung zweier drängender gesellschaftlicher Themen einzusetzen."
Eheöffnung
Die Rathaus-Politiker schreiben von einer "gravierenden Gerechtigkeitslücke", die es zu schließen gilt. So besteht immer noch eine "Ungleichbehandlung" zwischen Eingetragener Lebenspartnerschaft (2011 eingeführt) und einer Ehe zwischen heterosexuellen Paaren. "Eine tatsächliche Gleichstellung ist bis heute nicht erreicht, denn es existieren nach wie vor rechtliche Unterschiede zwischen Eheleuten und Lebenspartnerschaften, für die es in unseren Augen keinerlei sachlichen Grund gibt."
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Noch immer gibt es also Regelungen für lesbische und schwule Paare, die für heterosexuelle Paar nicht gelten. Die Rathausspitze hält diese "geltende Gesetzeslage" für "dringend reformbedürftig".
Adoptionsrecht
Das Adoptionsrecht betreffen, beziehen sich Reiter & Co. auf die Rede des Oberbürgermeisters anlässlich des Christopher Street Days vom 11. Juli: " Und ich bin fest davon überzeugt, dass es für Kinder prinzipiell keinen Unterschied macht, ob sie in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften oder in gemischtgeschlechtlichen Ehen aufwachsen. Entscheidend ist die vorhandene – oder oft auch nicht vorhandene – Liebe der Eltern zu ihren Kindern. Und ich bin deshalb ganz persönlich dafür, dass auch homosexuelle Paare die Möglichkeit haben, nicht-leibliche Kinder zu adoptieren. [...]"