Rathaus schimpft auf die Pannenlinie U6

München - Nach einer Serie von Zwischenfällen hat die U6 in der Stadt derzeit nicht den besten Ruf. Sogar im Rathaus schimpft man mittlerweile. Von einer „Pannenlinie“ ist dort die Rede – und von Zuständen wie in einem Entwicklungsland.
Die Bayernpartei und die Stadtratsfraktion von FDP, Hut und Piraten haben unabhängig voneinander gestern deshalb die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) um Aufklärung gebeten. Woran liegt es, dass Züge ständig Verspätung haben, manchmal sogar ganz ausfallen oder nur im Bummeltempo raus nach Garching schleichen?
Zuletzt nicht so gelaufen wie gewünscht
MVG-Sprecher Matthias Korte räumt ein, dass es bei der U6 „zuletzt nicht so gut gelaufen ist, wie wir uns das gewünscht hätten“. So schlimm wie in der öffentlichen Wahrnehmung schätzt er die Situation aber nicht ein. Die U6 sei halt nun mal eine der am stärksten belasteten Streckenabschnitte. Im Berufsverkehr könnten sich da ein paar Kleinigkeiten schnell mal zu einer größeren Störung aufsummieren.
Korte geht aber davon aus, dass das Gröbste bereits hinter uns liegt. Auf dem Abschnitt zwischen Fröttmaning und Garching zum Beispiel seien die Schienen ausgewechselt worden. Die U-Bahn habe deshalb dort tatsächlich nur vorbeizuckeln können, teilweise nur mit 25 Stundenkilometern. Aber nun sei die Gleis-Baustelle fertig, nun könne es dort wieder in voller Fahrt vorwärtsgehen.
Lesen Sie hier: CSU: Bis 2030 sollen alle Busse nur noch elektrisch fahren
Die nächsten Wochen werden also zeigen, ob die „Pannenlinie“ U6 ihren Ruf wieder ein bisschen aufpolieren kann. Zuletzt hatte die Linie jedenfalls eine richtige Pechsträhne. Stellwerksstörungen, Notarzteinsätzen und andere Unfälle verhagelten der MVG die Pünktlichkeits-Bilanz. Immerhin: Eine größere Baustelle steht auf dieser Strecke demnächst nicht an.