Rathaus Fraktionen fordern immer mehr Schwimmbäder für München

Die Fraktionen im Rathaus in München überbieten sich seit Tagen mit Anträgen für neue Bäder.
München - Keine Frage, die Münchner Stadträte haben ein äußerst entbehrungsreiches Leben. In den Sitzungswochen verbringen sie ihre Zeit tagsüber im stickigen Büro und abends auf dem heimischen Kanapee – natürlich bei der intensiven Lektüre staubtrockener Beschlussvorlagen. Zwischendrin mal ins Freibad oder an den Baggersee? Keine Chance.
Jeden Tag neue Bäder-Anträge
So oder so ähnlich muss sich das abspielen. Anders ist nur schwer zu erklären, was da in den vergangenen Tagen passiert ist. Denn kaum ist Sommerpause, kaum ist die letzte Sitzung im Rathaus vorbei, schon flattern bei den zuständigen Behörden jeden Tag neue Anträge für zusätzliche Bäder oder weitere Badeseen ins Haus. Die Vermutung liegt nahe, dass sich in den Sommerferien nun auch mal Stadträte an den Pool oder auf die Liegewiese flacken können, um dann aber festzustellen: Öha, ganz schön voll hier. Da muss man schleunigst etwas dagegen unternehmen.
Bäder für München, weil Wahlkampf ist?
CSU, SPD und Grüne haben sich jüngst jedenfalls fast täglich aufs Neue mit ihrer Bäder-Offensive übertroffen. Vielleicht auch ein bisschen angeschoben von den Kollegen aus dem Landtag – bald ist schließlich Wahl. Und ein neues Schwimmbad: Das ist in dieser (nur am Freitag kurz unterbrochenen) Hitzeperiode mehr also nur populär. Die SPD hat am Freitag nun den vorläufigen Endpunkt beim munteren Stadtrats-Planschen gesetzt. Kleiner Bäder erweitern, Hallenbäder sommerfrisch machen, das ehemalige Floriansmühlbad wieder zum Leben erwecken und bei neuen Entwicklungsflächen gerne auch einen Badesee mit einplanen – das sind die erfrischenden Kernforderungen.
Bei der Bayernpartei versucht man übrigens auch, auf der Bäderwelle ein bisschen mitzuschwimmen. Dort will man dringend festgehalten haben, dass in ihren Reihen schon 2015 die Forderungen nach neuen Schwimmbädern und Badeseen laut geworden sei. Ob das nun bedeutet, dass man bei der Bayernpartei schon vor drei Jahren lieber am See gelegen ist, statt Rathaus-Akten zu studieren? Das muss an dieser Stelle freilich unbeantwortet bleiben.
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