Rassismus-Vorwürfe: Das sagen Polizei und Club-Chef

Nach den Vorwürfen von Ausländerbeirat Hamado Dipama, viele Münchner Türsteher seien "rassistisch", hat die AZ die Polizei und einen Clubsprecher befragt
von  Nina Job
Er bestimmt, wer reindarf - und wer nicht: der Türsteher.
Er bestimmt, wer reindarf - und wer nicht: der Türsteher. © dpa / picture-alliance

Nach den Vorwürfen von Ausländerbeirat Hamado Dipama, viele Münchner Türsteher seien "rassistisch", hat die AZ die Polizei und einen Clubsprecher befragt

München -
Ausländerbeirat Hamado Dipama (38) ist an mehreren Münchner Clubs abgewiesen worden (AZ berichtete). Er ist sich sicher: das liegt an seiner dunklen Hautfarbe. Er hat gegen sieben Clubs Rassismus-Klage eingereicht. Die AZ sprach mit der Polizei und einem bekannten Clubbetreiber über den Vorwurf.

Das sagt die Polizei
Polizeisprecher Werner Kraus ist nicht bekannt, dass es an Münchner Clubtüren häufig ausländerfeindliche Diskriminierungen gäbe. Zuständig wäre die Abteilung Staatsschutz. Die möglichen Straftatbestände lauten Beleidigung oder auch Volksverhetzung.

Das sagt Club-Betreiber Andi Haidinger
Er kennt das Münchner Nachtleben wie kaum ein Zweiter: Anid Haidinger betreibt die 089Bar, das Call Me Drella und das Filmcasino. Andi Haidinger findet überhaupt nicht, dass es in Clubs rassistisch zugeht: „Die Hautfarbe ist an sich wurscht. Wir haben gerne gute Gäste – egal ob weiß oder dunkelhäutig. Mit Osteuropäern gibt es leider mehr Probleme. Jeder Türsteher möchte doch die richtige Zielgruppe im Laden haben, wenn dann jemand mit dunkler Haut abgewiesen wird, darf man das nicht gleich auf Rassismus schieben. Dann wären wir ja auch rassistisch gegen Dicke oder Junge. Die meisten Leute, die wir wegschicken müssen, sind entweder zu jung oder zu betrunken. Rassismus gibt’s in München nicht.“

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