Raser-Prozess in München: Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft

Der Angeklagte ost wegen Mordes und vierfachen versuchten Mordes schuldig zu sprechen - so fordert es die Staatsanwaltschaft. Der Raser hatte im November 2019 auf der Fürstenrieder Straße zwei Jugendliche erfasst.
von  AZ/dpa
An einer Bushaltestelle stieß Victor B. mit seinem BMW mit Jugendlichen zusammen, die gerade die Straße überqueren wollten. Der 14-jährige Schüler wurde tödlich verletzt. Die 16-Jährige brach sich ein Bein.
An einer Bushaltestelle stieß Victor B. mit seinem BMW mit Jugendlichen zusammen, die gerade die Straße überqueren wollten. Der 14-jährige Schüler wurde tödlich verletzt. Die 16-Jährige brach sich ein Bein. © Sven Hoppe/dpa

München - Die Staatsanwältin beantragte eine Verurteilung wegen Mordes und vierfachen versuchten Mordes, wie das Landgericht München I am Mittwoch mitteilte. Außerdem soll der Angeklagte Victor B. in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden. Das Urteil soll am 23. März fallen.

Der Deutsche aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen war am 15. November 2019 um kurz vor Mitternacht auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle auf der Gegenfahrbahn durch die Stadt gerast. Laut Polizei ignorierte er mehrere rote Ampeln und erfasste - nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit mehr als 120 Kilometern in der Stunde - zwei 14 und 16 Jahre alte Jugendliche, die gerade die Straße überquerten. Der 14-Jährige starb, die 16-Jährige wurde schwer verletzt.

Angeklagter Raser: "Habe mich vollkommen überschätzt"

"Für das, was passiert ist, habe ich keine Worte", hatte der Angeklagte zu Beginn des Prozesses über seine Verteidigerin ausrichten lassen. "Schock, Schuldgefühle, Selbstmordgedanken" empfinde er. "Heute kann ich sagen, dass ich die Gefahr vollkommen unterschätzt und mich überschätzt habe."

Die Verteidigung hält die Anklage wegen Mordes laut ihrer Aussagen zu Prozessbeginn für überzogen und den Vorwurf eines illegalen Autorennens mit tödlichem Ausgang für ausreichend. Damit läge die Höchststrafe bei zehn Jahren. Konkrete Anträge wurden allerdings nicht gestellt. Laut "Bayerischem Rundfunk" kritisierte die Anwältin den Verlauf den Prozesses. Ihr Mandant habe keine echte Chance gehabt, sagte die Verteidigerin.

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