Randale vor dem Café König

Maxvorstadt - Erst Club, dann Keilerei: Mehrere Besucher des „Café König” sind am frühen Morgen heftig mit Polizisten aneinander geraten. Drei Besucher wurden vorläufig festgenommen, ein Beamter (28) wurde nach Aussage eines Polizeisprechers verletzt.
Der Auslöser der Auseinandersetzung war banal: Ein Brite (28) hatte nach einer durchzechten Nacht in der Prielmayerstraße gegen das Leuchtschild einer Telefonzelle getreten. Das sahen drei Polizisten einer Einsatzhundertschaft, die in der Nähe waren. Die Beamten wollten den Mann, der mit einem Bekannten unterwegs war, zur Rede stellen. Doch die beiden versuchten sofort zu flüchten.
Zwei Polizisten rannten dem einen Mann hinterher, ein 28-jähriger Polizeiobermeister nahm die Verfolgung des Briten auf. Als er den Flüchtenden eingeholt hatte, holte der Brite mit einer Bierflasche offenbar zum Schlag aus. „Er wurde mittels körperlicher Gewalt und dem Einsatz von Pfefferspray zu Boden gebracht und festgenommen”, so ein Polizeisprecher.
Das empfanden andere Gäste offenbar als unverhältnismäßig – sie gingen nun ihrerseits auf den Polizisten los. „Der Beamte erhielt aus einer Gruppe von etwa 15 bis 20 Personen heraus mehrfach Schläge in den Nacken und in die Rippen. Hierbei zog er sich Prellungen zu”, so der Polizeisprecher.
Schließlich rückte Verstärkung an, außer dem Briten wurde auch ein Zwillingsbrüder-Paar (27) festgenommen. Gegen den Studenten und den Sozialpädagogen wird nun wegen versuchter Gefangenenbefreiung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Der Brite bekam eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Alle drei waren erheblich alkoholisiert. Die Zwillinge hatten 1,22 und 1,6 Promille. Bei dem Briten wurde ein Alkoholwert von 1,8 gemessen.
Zu dem Vorwurf einiger Gäste, dass die Polizei sehr brutal vorgegangen sein soll, sagt ein Polizeisprecher: „Für Außenstehende schaut das meist schlimmer aus, als es ist. Unabhängig davon müssen Maßnahmen durchgeführt werden. Man kann die Leute ja nicht einfach laufen lassen.”