Randale in Tabledance-Bar

 Weil die Rechnung im Strip-Lokal angeblich zu hoch ist, machen ein paar Fußballfans Ärger – und haben nun selbst welchen.  
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Ein Piccolo für 35 Euro? In Lokalen, in denen Frauen knapp oder gar nicht bekleidet auf den Tischen tanzen, kann das schon mal sein.
imago/Torsten Huber Ein Piccolo für 35 Euro? In Lokalen, in denen Frauen knapp oder gar nicht bekleidet auf den Tischen tanzen, kann das schon mal sein.

Weil die Rechnung im Strip-Lokal angeblich zu hoch ist, machen ein paar Fußballfans Ärger – und haben nun selbst welchen.

München - Disco-Sound hämmert aus den Boxen, Blondinen räkeln sich an einer Metallstange. Die zwei kräftigen Männer schenken den Tänzerinnen keinen Blick, als sie in die Tabledance-Bar „Kapitol“ an der Arnulfstraße kommen. Sie kennen den Laden schon vom Vorabend. Jetzt steht ihnen der Sinn nach Randale. Die Staatsanwaltschaft will Erkenntnisse haben, dass die Briten Stephan B. (53) und Dean B. (43) Geld haben wollten: Ihrem Freund James F. (26) sind im „Kapitol“ in der feucht-fröhlichen Nacht zuvor 390 Euro von der Kreditkarte abgebucht worden.

Viel zu viel, finden die Männer, als sie wieder (halbwegs) nüchtern sind. Also gehen sie erzürnt zurück ins „Kapitol“; dabei sollen sie – zur Kasse drängend – die Bardamen kräftig geschüttelt haben. Geld bekommen sie keines. Darum nehmen sie kurzerhand zehn Flaschen mit, Whisky und Likör mit. Deshalb müssen sie sich nun wegen Raubes vorm Schöffengericht verantworten. Dumm gelaufen. Die trinkfesten Briten sind Fans von Manchester United – und wegen des Jahrestages des Flugzeugabsturzes der legendären United-Mannschaft 1958 nach München gekommen.

Ihre Sauftour mündet in einem Laden, in dem die Frauen nackt und die Getränke teuer sind: Ein Piccolo Obstschaumwein kostet laut Karte 35 Euro, eine Flasche Taittinger Rosé 399 Euro – wozu die Schöffenrichterin anmerkt: „Ich habe überlegt, ob ich nicht wegenWucher ermitteln soll.“ Bauingenieur James F. behauptet: „Von den teuren Sachen habe ich nichts getrunken. Ich trinke nur Pils.“ Die 0,33-Liter-Flasche kostet zehn Euro. 39 davon hätte James F., ein dürrer Mann, laut Kreditkartenabrechnung getrunken haben müssen.

Das stimme nicht, argumentieren die Briten – zumal sie ja schon angetrunken im Lokal angekommen seien. Sie vermuten, die Bardamen hätten sie ausgetrickst. Darum seien sie nochmal ins „Kapitol“ gegangen; gewalttätig seien sie aber nicht geworden. Das Verfahren wurde eingestellt. Nur Dean B. muss 1800 Euro Strafe zahlen, weil er die Spirituosen geklaut hat.

 

 

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