Rammstein-Konzert an Silvester: Münchner Stadtrat will weiter planen lassen

Die Polizei befürchtet "erhebliche Risiken", das KVR hält den Auftritt für "problematisch". Dennoch sind CSU, SPD und FDP dafür, dass das Silvester-Konzert steigt. Am Mittwoch wird entschieden.
Irene Kleber |
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Rammstein sind auch legendär wegen ihrer Pyroshows. Hier feuert Frontsänger Till Lindemann (r.) mit einem Flammenwerfer auf der Bühne herum.
Rammstein sind auch legendär wegen ihrer Pyroshows. Hier feuert Frontsänger Till Lindemann (r.) mit einem Flammenwerfer auf der Bühne herum. © picture alliance/dpa

München - Dürfen die Metalrocker von Rammstein Silvester auf der Theresienwiese ein Megakonzert für 145.000 Fans geben - oder eben nicht? Der Stadtrat soll darüber am Mittwoch im Feriensenat entscheiden, denn andernfalls, so hat es der Veranstalter, die Leutgeb Entertainment Group, angekündigt, wolle man mit dem Mega-Event nach Essen ausweichen.

 CSU und FDP sind für das Konzert

Und es sieht gut aus. Als erste haben sich am Montag CSU und FDP klar für Rammstein positioniert. "Wir sind einstimmig für das Konzert", sagt CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl nach der Fraktionssitzung am Nachmittag, "wir wollen aber, dass die Anwohner eingebunden werden." FDP-Fraktionschef Jörg Hoffmann sagt: "Wir haben so viele große Veranstaltungen auf der Theresienwiese, warum soll diese ein Problem sein."

Auch die - bislang gespaltene - SPD/Volt-Fraktion hat sich nach längerer Debatte zu einem Ja durchgerungen - die Grünen wollen erst am Dienstag eine gemeinsame Haltung finden. SPD-Fraktionschefin Anne Hübner: "Wir sind eine Großstadt, und ich bin der Meinung, dass wir dieses Konzert ermöglichen sollten. Der Veranstalter muss jetzt seine konkreten Pläne bei der Stadt einreichen und das Kreisverwaltungsreferat über die Genehmigung entscheiden, wir würden uns freuen, wenn es klappt."

KVR zeigt sich noch skeptisch bei der Umsetzung

Noch nämlich hat man offenbar großes Bauchweh bei den Genehmigungsbehörden im KVR, das übers Wochenende nur wenig Zeit hatte, eine Stellungnahme für die Feriensenats-Sitzung zu zimmern. Man halte den geplanten Rammstein-Auftritt "aus Sicherheitsgründen aufgrund der Kurzfristigkeit für problematisch" und die "Zeitschiene für definitiv zu knapp bemessen", heißt es in dem Papier, das der AZ vorliegt.

Klarer hat sich die Polizei positioniert, nämlich mit einem: Nein. Ein solches Mega-Event mit "herausragenden sicherheitskritischen Faktoren" ausgerechnet an Silvester berge "erhebliche Risiken für Ordnungs- und Sicherheitsstörungen und im schlimmsten Fall Gefahren für die körperliche Unversehrtheit und Gesundheit der potenziellen Konzertbesucher und Bürger", heißt es in deren Stellungnahme.

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23 Kommentare
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  • Mobilist am 09.08.2022 23:03 Uhr / Bewertung:

    Die Anwohner werden eingebunden ob sie es wollen oder nicht. Da helfen nicht Mal geschlossene Fenster.

  • Der wahre tscharlie am 09.08.2022 15:36 Uhr / Bewertung:

    Schon wieder die Agentur Leutgeb.
    Unter 100 000 Zuschauern machen die es wohl nicht. Und um es gleich zu sagen, ich bin nicht grundsätzlich gegen Konzerte.

    Aber es fällt mir schon auf, dass die Firma Leutgeb die drei Konzerte in Riem veranstaltet, nun das Rammstein-Konzert und ich frage mich ob Leutgeb auch die ganzen Konzerte in der geplanten Konzerthalle bei Freising vermarktet......

    Und SPD/CSU/FDP wollen sich über die Bedenken der Polizei!!! und KVR hinwegsetzen. Sehr ungewöhnlich. Oder will man sich, in Anbetracht der zukünftigen Landtagswahl bei den Jugendlichen "anbiedern"?
    Noch dazu, dass ja Rammstein 2023 vier (4) Konzerte in München plant.

  • SKi am 09.08.2022 14:40 Uhr / Bewertung:

    Ein KVR das Untersuchungen darüber anstellt was unter Gauweiler möglicherweise falsch gelaufen ist, hat auf alle Fälle genug Kapazitäten um die Genehmigung einer solchen Veranstaltung im Eilverfahren zu prüfen. Und wenn nicht muss eben die Gauweiler-Sache warten, auch wenn das für die KVR-Leiterin ein Herzensprojekt ist.

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