Räumdienste im Streik

Am Mittwoch gibt es für viele Münchner nur ein Zauberwort: Geduld. Denn die insgesamt 125.000 Beschäftigten des Freistaats sind zum Warnstreik aufgerufen. Den ganzen Tag wollen sie die Arbeit niederlegen. Die AZ erklärt, welche Auswirkungen der Protest hat.
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Auf den Straßen könnte es unangenehm werden, wenn die Autobahnmeistereien bestreikt werden.
dpa Auf den Straßen könnte es unangenehm werden, wenn die Autobahnmeistereien bestreikt werden.

MÜNCHEN - Am Mittwoch gibt es für viele Münchner nur ein Zauberwort: Geduld. Denn die insgesamt 125.000 Beschäftigten des Freistaats sind zum Warnstreik aufgerufen. Den ganzen Tag wollen sie die Arbeit niederlegen. Die AZ erklärt, welche Auswirkungen der Protest hat.

Die Beschäftigten des Freistaats Bayern und seiner Betriebe legen am Mittwoch die Arbeit nieder – sie wollen acht Prozent mehr. Allein 11000 Beschäftigte des Freistaats arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi in den Universitätskliniken Großhadern, Innenstadt und rechts der Isar. „Je nachdem, wie viele dem Streikaufruf folgen, kann es sein, dass Operationen ausfallen“, erklärt Tina Scholze von Verdi. In den Ambulanzen könne es zu längeren Wartezeiten kommen. Und auch auf den Stationen werde der Dienstbetrieb wohl langsamer abgewickelt als sonst. „Es ist aber immer ein Notbetrieb gesichert.“

Autofahrer aufgepasst - der Winterdienst ist auch betroffen

Größere Unannehmlichkeiten könnte der Streik den Autofahrern bescheren. Denn auch Mitarbeiter in Autobahn- und Straßenmeistereien sind aufgefordert, sich daran zu beteiligen. Das Bauamt München als oberste Dienstbehörde habe keine „Rahmen-Notdienstvereinbarung“ mit Verdi abgeschlossen. Was heißt das konkret? „Es wird sicherlich ein eingeschränkter Betrieb gefahren werden“, teilte die Gewerkschaft mit. Und wenn es schneit? „Dann wird vielleicht nur eine Spur der Autobahn geräumt.“ Autofahrer sollten also auf jeden Fall mehr Zeit für ihre Wege einplanen. "Wir bitten deshalb schon jetzt für Verständnis und vor allem um eine angepasste Fahrweise."

Die Bayerische Staatsoper, das Residenz-, Gärtnerplatz- und Prinzregententheater müssen sich ebenfalls auf streikendes Personal einstellen. Das führt teils zu Änderungen im Spielplan. Im Cuvilliés Theater steht heute Abend „Das Ende vom Anfang“ auf dem Programm – damit die Deko vom Vorabend einfach stehen bleiben kann. Im Residenz Theater wird „Am Ziel“ aufgeführt. Alle Karten behalten ihre Gültigkeit. Wer sein Ticket aber lieber umtauschen möchte, bekommt sein Geld zurück. Ob es in anderen Spielhäusern zu Aufführungs-Ausfällen kommt, war gestern noch völlig unklar.

Auch bei Gericht ruht die Arbeit

Nicht zu früh freuen sollten sich Studenten. Denn der Warnstreik an den Universitäten wird wohl eher die Verwaltung betreffen als den Vorlesungsbetrieb. Auch sollte niemand hoffen, dass ihm nicht der Prozess gemacht wird – nur weil ein Teil der Beschäftigten am Amts- und Landgericht München die Arbeit ruhen lässt.

Um was geht es bei dem Tarifstreit? Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten des Freistaats und seiner Betriebe. „Die Arbeitgeber zeigen keinerlei Entgegenkommen“, erklärt Gewerkschafter Heinrich Birner. Zwei Verhandlungsrunden sind bereits gescheitert. Am 14. und 15. Februar werden die Gespräche fortgesetzt.

Julia Lenders

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