Räuber-Trio gefasst: Der Tengelmann-Coup

Nach dem brutalen Raub in Freimann fasst die Polizei drei Männer. Einen Teil der Beute haben sie für ihre Silvesterparty verprasst. Die Ermittler prüfen, ob das Trio weitere Überfälle begangen hat
von  Nina Job
Drei Mal wurde die Tengelmann-Filiale in Freimann 2012 überfallen.
Drei Mal wurde die Tengelmann-Filiale in Freimann 2012 überfallen.

Nach dem Blitz-Raub in Freimann fasst die Polizei drei Männer. Einen Teil der Beute haben sie für ihre Silvesterparty verprasst. Die Ermittler prüfen, ob das Trio weitere Überfälle begangen hat

München/Freimann -
Ganze vier Minuten dauerte der Raub am Silvesterabend im Tengelmann in Freimann. Die maskierten Messermänner entkamen nach ihrem Blitz-Coup mit mehr als 10.000 Euro. Aber auch die Polizei war schnell: Am Neujahrstag fassten die Ermittler den ersten Täter. Ein Zeuge gab den entscheidenden Tipp.

Inzwischen sitzen drei junge Männer (19, 21 und 23 Jahre alt) in Untersuchungshaft. Zwei haben den Überfall gestanden. Nur der dritte, der von den anderen beiden als Komplize genannt wird, leugnet seine Beteiligung noch.

Die Polizei prüft nun, ob das Räuber-Trio für weitere Überfälle in Frage kommt. In den vergangenen Monaten gab es einige Raubüberfälle von mehreren Tätern mit Messern. Allein der Tengelmann in Freimann wurde dreimal überfallen. Auch zwei Taxifahrer wurden mit Messern bedroht.

Der letzte Messer-Überfall in 2012 geschah am Silvesterabend kurz nach Ladenschluss. Um 18.20 Uhr wollten der Filialleiter und seine drei Mitarbeiter den Tengelmann in der Karl-Köglsperger Straße verlassen und nach Hause, um wie alle anderen Silvester zu feiern. Doch am Mitarbeiterausgang lauerten die Räuber. Die drei Männer hatten sich ihre Wollmützen ins Gesicht gezogen, um sich zu maskieren. Sie waren mit Messern bewaffnet.

Die Räuber drängten die Angestellten zurück in den Markt und schleiften sie ins Büro. Dort sollen sie den drei Männern und der Frau Messer an die Kehle gehalten haben. Die Räuber forderten den Tresorschlüssel. Als sie ihn hatten, ließen sie sich daraus sechs Geldkassetten reichen. Wenn die in Schach Gehaltenen wagten, in die Richtung der Täter zu sehen, setzte es Schläge und Drohungen.

Zum Abschied wünschten die Räuber den Mitarbeitern noch einen „Guten Rutsch“, dann flüchteten sie. Die Polizei fand später zwei der Geldkassetten wieder – allerdings ohne Geld.
Die Räuber hatten sich vor der Tat offenbar im Supermarkt aufgehalten. Durch einen Hinweis konnte die Polizei einen der Täter nach wenigen Stunden identifizieren und festnehmen. In seiner Vernehmung gab der 21-Jährige den Überfall nicht nur zu, er verpfiff auch seine beiden Komplizen. In den Wohnungen der Verdächtigen wurde ein Großteil des Geldes sichergestellt. Einen Teil der Beute hatten die jungen Männer allerdings schon für ihre Silvesterfeier verprasst.

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