Rätsel nach S-Bahn-Unfall: Wie kamen die Kinder durch den Zaun?

Das bei einem S-Bahn-Unfall schwer verletzte kleine Mädchen ist außer Lebensgefahr. Es herrscht weiter Unklarheit, wie die Kinder sich vom Kita-Gelände entfernen konnten.
von  dpa

Das bei einem S-Bahn-Unfall in München schwer verletzte kleine Mädchen ist außer Lebensgefahr. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Zweijährige liege aber weiter auf der Intensivstation. Es herrscht weiter Unklarheit, wie die Kinder sich vom Kita-Gelände entfernen konnten.

München – Wer die Sicherungspflicht für den Zaun hatte, durch den die Kinder geschlüpft sind, ist noch unklar. Allerdings gehöre er nach ersten Erkenntnissen nicht der Bahn und auch nicht zum Kindergartengelände.

"Wir sind zutiefst erschüttert über das Unglück, das heute in unserer Kindertagesstätte "Villa Wunderland" in München-Perlach passiert ist. Wir werden die Polizei mit all unseren Kräften unterstützen, die Umstände vollständig aufzuklären. Wie es dazu kommen konnte, muss in den weiteren Ermittlungen geklärt werden. Wir fühlen mit den Eltern und all unsere Gedanken und Hoffnungen sind bei dem schwerverletzten Kind", erklärte Raymond Walke, Geschäftsführer der "Gemeinnützigen Paritätischen Kindertagesbetreuung GmbH Südbayern bereits am Mittwoch.

Das verunglückte Mädchen war am Mittwoch beim Spielen an Bahngleisen von einem Zug erfasst und mehrere Meter durch die Luft geschleudert worden. Die Kleine wurde dabei lebensgefährlich am Kopf verletzt. Sie hatte sich zuvor mit zwei gleichaltrigen Buben unbemerkt von dem Gelände entfernen können. Nach Angaben der Polizei schlüpften die Kinder durch ein Loch im Zaun und liefen über einen Trampelpfad zu dem knapp 200 Meter entfernten Bahngleis. Die Polizei ermittelt weiterhin, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Das Mädchen gehörte zu 19 Kindergartenkindern, die mit ihren Erzieherinnen in der Nähe eines S-Bahnhofs gespielt hatten.

Die Kita blieb derweil am Donnerstag geschlossen und wird auch am Freitag nicht öffnen. Nur die Betreuer sowie externe Psychologin und zwei Mitarbeiter vom ASB Kriseninterventionsteam fanden sich am Donnerstag in der Villa Wunderland ein. Ihr Ziel: wieder „Stabilität“ ins Team der Erzieherinnen zu bringen. Eventuell sollen die Kinder am kommenden Montag in die Tagesstätte zurückkehren, die Eltern werden darüber entsprechend informiert.

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