Radlerbrücke über die Bahngleise: Jetzt kommt der Arnulfsteg doch

München - Die Koalition schien sich einig zu sein: Sie wollte auf den Arnulfsteg verzichten. 26 Millionen Euro teuer sei er nach neuesten Schätzungen, knurrte es vor wenigen Tagen aus dem Rathaus.
Zu viel Geld in Zeiten, in denen man zum Beispiel bei jeder neuen Stelle ganz genau hinschauen will. Jetzt die überraschende Wende: In ihrer montäglichen Verhandlungsrunde einigten sich CSU und SPD auf den Arnulfsteg.
Ursache für den Sinneswandel war offenbar die Annahme, dass die Kosten durch verschiedene Zuschüsse doch noch deutlich gesenkt werden können. Jetzt muss die Bahn ein Zeitfenster benennen, in dem sie die Stammstrecke nachts für die Bauarbeiten sperren kann.
Schon seit zehn Jahren wird über die 242 Meter lange Brücke zwischen Hacker- und Donnersbergerbrücke diskutiert. Mit dem Arnulfsteg soll die für Radler und Fußgänger oft mühsame Verbindung zwischen Neuhausen und der Maxvorstadt auf der einen und der Schwanthalerhöhe auf der anderen Seite erleichtert werden.
Reissl: "Die Münchner vor Ort befürworten das Projekt weiterhin"
Bisher bleibt zu den vielbefahrenen Autobrücken alternativ nur die Paul-Heyse-Unterführung: auch keine viel entspanntere Variante.
SPD-Fraktionschef Alexander Reissl betonte nach der Entscheidung die Bedeutung des Arnulfstegs. "Leider gab nach dem ersten Beschluss Verzögerungen, die das Projekt auch teurer gemacht haben – allerdings ist es dadurch nicht weniger sinnvoll geworden. Die Münchner vor Ort befürworten das Projekt weiterhin", sagte Reissl.
Aus der CSU hieß es, "unterm Strich" hätten andere Lösungen nicht zum gleichen Effekt geführt. "Hinzu kommt, dass sich unsere Ausgaben durch die Bewilligung durch Fördermitteln reduzieren", sagte Stadtrat Hans Theiss.
Jetzt soll alles ganz schnell gehen: Schon am Mittwoch kann der Stadtrat den Arnulfsteg endgültig beschließen.
Lesen Sie hier: Bahnstrecke Berlin-München - Zugausfall zum Wochenstart