Radler in Gefahr: Die Regelkunde des ADAC

Experten des Autoclubs haben deutsche Großstädte auf ihre Fahrrad-Freundlichkeit getestet. München, die selbsterklärte Radlhauptstadt, schneidet immerhin noch passabel ab.
München - Radfahrer haben es in Großstädten eher schwer. Beim Fahrrad-Test des ADAC in zwölf deutschen Metropolen lautete die beste überhaupt vergebene Gesamtnote „durchschnittlich“: München und Stuttgart lagen mit dieser Bewertung vorne, wie der Autoclub gestern bekanntgab. Schlusslichter in Sachen Fahrradfreundlichkeit seien Dresden und Dortmund.
Die Tester kritisierten vor allem die Unfallhäufigkeit von Radfahrern, zu schmale Radwege, zu wenige oder schlecht ausgestattete Abstellplätze sowie mangelnde Serviceangebote wie Fahrrad-Verleihstationen oder Reparaturmöglichkeiten.
Drei Tester waren im Auftrag des ADAC im vergangenen Herbst in Berlin, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart unterwegs. Zudem flossen Angaben und Daten der Kommunen ein, etwa zu Unfallzahlen.
In jeder Stadt fuhren die Tester zehn Routen mit insgesamt durchschnittlich 28 Kilometern Länge ab, in den Millionenstädten wie München waren es 18 Strecken mit gut 46 Kilometern Länge – insgesamt radelten die Tester 413 Kilometer. Radwege sind teilweise nicht mal einen Meter breit Teilweise mussten sie sich auf kaum einen Meter breiten Radwegen halten oder auf Hauptstraßen ohne Radweg durch den Autoverkehr schlängeln.
Kriterien waren Unfallhäufigkeit und Vermeidung, Radverkehrsnetz und Wegweisung, Abstellplätze, kommunale Radverkehrsförderung und Serviceangebote. Vergleichsweise gut schnitten die Städte bei der Radwegeförderung ab, fast durchweg haperte es bei den Fahrradständern zum Abstellen, zudem fiel die Unfallträchtigkeit vieler Wege auf.
Dass Handlungsbedarf besteht, zeigen laut ADAC auch Zahlen des Statistischen Bundesamts: 354 Fahrradunfälle endeten 2013 tödlich, knapp zwei Drittel davon innerhalb von geschlossenen Ortschaften. Jedes Jahr verunglücken in Deutschland mehr als 65 000 Radfahrer, 2013 schnellte die Unfallzahl sogar auf 71 420 nach oben.