Radl-Rambo: Wer hat Henriette M. (87) das angetan?

Die Rentnerin wird in Hinterbrühl von einem Radl-Rambo umgefahren und schwer verletzt. Nach dem Unfall haut er einfach ab. Jetzt kämpft die Seniorin im Krankenhaus um ihr Leben.
von  az
Die Rentnerin Henriette M. wird in Hinterbrühl von einem Radl-Rambo umgefahren und schwer verletzt. Nach dem Unfall haut er einfach ab. Jetzt kämpft die Seniorin im Krankenhaus um ihr Leben.
Die Rentnerin Henriette M. wird in Hinterbrühl von einem Radl-Rambo umgefahren und schwer verletzt. Nach dem Unfall haut er einfach ab. Jetzt kämpft die Seniorin im Krankenhaus um ihr Leben. © Polizei

MÜNCHEN Die Ärzte lassen niemanden zu ihr. Henriette M. möchte über den Unfall reden, ihr Zustand ist aber viel zu kritisch. Keine Fragen. Die 87-Jährige hat selbst viele Fragen: Warum? ist eine davon. Warum ließ er sie einfach liegen? Seit Freitag kämpft die Rentnerin in der Rinecker-Klinik um ihr Leben. Gegen 12 Uhr hatte ein unbekannter Radfahrer sie an der Kreuzung Conwentzstraße/Ecke Radweg Hinterbrühl umgefahren (AZ berichtete). Dann haute er ab – wie im Fall des Rentners Orhan S., der Ende Mai in der Hansastraße umgefahren wurde.

Bei Henriette M. kam der Mann von rechts – und prallte frontal gegen die rechte Seite ihres Radls. Sie stürzte auf die Straße, brach sich den Oberschenkelhals. Drei Zeugen halfen ihr. Eine Frau rief 110, da wechselte der Radl-Rambo die Straßenseite und fuhr weg. Ein älterer Mann verfolgte ihn, konnte aber an einem Steilstück nicht folgen. Die Unfallfluchtfahnder der Polizei wollen den feigen Flüchtling jetzt unbedingt schnappen – und legen eine bessere Beschreibung von ihm vor: Er ist 30 bis 40 Jahre alt, 1,80 Meter groß, sportlich und durchtrainiert, unrasiert, braun gebrannt, mit kantigem Gesicht und braunen Haaren. Er trug kurze dunkle Hose und dunkelblaues T-Shirt. Laut Zeugen hatte er leichten Münchner Akzent. Er fuhr auf einem dunklen City-Rad. Henriette M. kämpft derweil im Krankenhaus um ihr Leben.

Nach dem Unfall kam sie mit dem Krankenwagen in die Chirurgische Klinik Dr. Rinecker in Thalkirchen – die liegt etwas weiter nördlich des Unfallorts. Am Freitagabend wurde die Rentnerin laut Polizei dort noch operiert. Am Samstag wurde sie auf eine normale Station verlegt – da sah es gut aus, ihr Ehemann (80) schöpfte Hoffnung. Am Montag aber musste Henriette M. wieder auf die Intensivstation. Polizeisprecher Peter Beck: „Der Dame geht es sehr schlecht.“ Sie sei zwar sehr rüstig, „und das ist ihr großes Glück“ – bei ihrem Alter sei eine solche Verletzung aber sehr gefährlich. Wer Hinweise hat, soll sich bitte beim Unfallkommando unter 6216-3322 melden.

 

 

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