Radl geklaut und in Polen verkauft: 24-Jähriger muss ins Gefängnis

Fahrradklau nach Plan: Sobald ein hochwertiges Fahhrad in Sicht war, alarmierte Sebastian P. seine Komplizen per Funk. Jetzt muss der 24-jähriger Monteur vier Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.
MÜNCHEN Planmäßig ging die Fahrrad-Bande vor: Ein großer VW-Transporter, Zange, CB-Funk. Denn wenn der Angeklagte Sebastian P. (24) ein hochwertiges Fahrrad in München gefunden hatte, alarmierte er seine Komplizen über Funk. Die fuhren dann mit dem Transporter vor, Sebastian P. knackte das Schloss und das Radl wurde verpackt und verladen. Im Juli 2009 flog die Bande, die aus mindestens fünf Mitgliedern bestand, bei einer Polizeikontrolle auf.
Sebastian P. legte vor dem Münchner Schöffengericht ein Geständnis ab. 18 Fahrraddiebstähle wurden ihm zur Last gelegt. Darunter auch ein Mountainbike der Marke „Kona“ für 2000 Euro. Er behauptete: „Die Räder wurden auf Flohmärkten in Polen verkauft.“ 40 bis 50 Euro sollte er pro Fahrrad bekommen. Aber bis zu seiner Festnahme am 26. August 2009 habe er keinen Cent erhalten. Strafverteidiger Sewarion Kirkitadse hatte eine Bewährungsstrafe gefordert und erklärt, warum der Vater des Angeklagten nicht zum Prozess erschienen ist: „Der Vater betreibt in Polen ein Fahrradgeschäft.“ Bis jetzt weiß man nicht, ob dort gestohlene Räder im Angebot stehen. th