Interview

Radiomoderatorin läuft Marathon rückwärts: "Ein Rückspiegel könnte sinnlos sein"

Die Radiomoderatorin Natalie Diehl wird den München-Marathon rückwärts laufen.
von  Hüseyin Ince
Radiomoderatorin Nathalie Diehl von Radio Gong 96.3
Radiomoderatorin Nathalie Diehl von Radio Gong 96.3 © Gong

München - Das gab es in der Geschichte dieses Sports noch nicht so oft. Natalie Diehl, Moderatorin bei Radio Gong 96.3, nimmt eine skurrile Herausforderung an. Die Idee: einen Marathon rückwärts mitlaufen. Und zwar für den guten Zweck. Der Hintergrund: Gong-Zuhörer stellen den Moderatoren regelmäßig recht spezielle Aufgaben. Die AZ hat mit Natalie Diehl im Vorfeld des Laufes am kommenden Sonntag gesprochen, wenn wieder der München-Marathon ansteht.

AZ: Frau Diehl, Wie kam die Idee eigentlich genau zustande?
NATHALIE DIEHL: Unsere Zuhörerin Samantha aus Aubing hatte sie, im Rahmen unseres beliebten Formats: "Es ist erst Wochenende, wenn…" Meine Aufgabe ist nun, den München-Marathon rückwärts zu laufen. Am Mittwoch ging die Herausforderung ein. Aber ich nehme sie natürlich an!

Die Moderatoren wollen alle Herausforderungen meistern

Spannend. Was war denn die Zuhörer-Aufgabe letzte Woche?
Sie lautete: Suchen Sie eine Sporthalle für die geistig behinderten Fußball-Kids vom Verein Bananenflanke für den Winter. Eine Aufgabe an meinen Moderator-Kollegen Mike Thiel.

Und? Hat er eine gefunden?
Ja, in Moosach. Aber da war es schon Dienstag. Das heißt, sein Wochenende durfte dann erst Dienstag starten.

Wirkt, als ob sie die Aufgaben auch immer ernst nehmen.
Klar. Wir ziehen das möglichst durch!

"Für diese Challenge werde ich auf jeden Fall üben"

Wie gehen Sie an die Marathon-Aufgabe heran?
Ich geh selbst oft laufen, aber vorwärts. Rückwärts laufen, das ist ja eine ganz andere Nummer. Man muss dauernd zurückschauen. Aber Challenge ist Challenge! Wir werden pro gelaufenem Kilometer für die Münchner Tafel spenden. Das motiviert mich. Ich werde auf jeden Fall üben. Bin sehr gespannt. Es haben sich schon jede Menge Leute gemeldet und Tipps gegeben, Zuhörer und Sportler.

Wollen Sie wirklich die kompletten 42,195 Kilometer rückwärts laufen?
Ich glaube, das ist utopisch. Ich werde bis zur Erschöpfung laufen, bis ich sage: bis hierher und nicht weiter. Momentan suchen wir Zuhörer, die mitlaufen und mir den Weg weisen. Sonst renne ich ja irgendwann gegen einen Baum!

Was springt für die Tafel heraus?
Das, was wir zusammen mit unseren Zuhörern spenden. Wer übrigens mitmachen will, kann das auf radiogong.de tun.

"Ich werde so lange laufen, wie möglich"

Und wie ist gerade Ihre Gefühlslage?
Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe und vor den Sportlern. Marathonläufer sind ja bestens trainiert. Habe Rückwärtslaufen kurz ausprobiert, werde noch viel üben müssen. Ich freue mich auch sehr. Ich konnte mit dem Sportwissenschaftler Ingo Froböse schon sprechen. Er sagte: Jeder Meter zählt.

Welche Tipps hat er Ihnen noch gegeben?
Dass ich langsam anfangen soll, damit sich die Muskeln daran gewöhnen. Möglichst abschalten und sich aufs Laufen konzentrieren. Er selbst hat es mal ausprobiert, lief aber ganz schnell wieder vorwärts.

Haben Sie sich ein Ziel gesetzt, eine Kilometerzahl?
Nein, so weit wie nur möglich.

Haben Sie sich schon besondere Kniffe überlegt, um immer in die richtige Richtung zu laufen?
Ich dachte über eine Art Rückspiegel nach, den ich in der Hand halte. Aber, mal sehen, ob das machbar ist - oder völlig sinnlos.

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