Rabiater Autofahrer lässt Motorrad auffahren und verprügelt Mann
MÜNCHEN - Der Mann rastete völlig aus: Zuerst ließ ein rabiater Autofahrer einen Biker absichtlich auffahren, um ihn anschließend brutal zu verprügeln. Der 23-Jährige schlug dem 47-jährigen Motoradfahrer mehrfach mit der Faust ins Gesicht.
Ausgebremst und verdroschen: Peter H. (47) war mit seiner Harley-Davidson auf dem Weg zu einer Feier, als ihm der Samstag von einem 23-jährigen Auto- Rowdy gehörig versalzen wurde. Der Elektromeister aus der Maxvorstadt landete nicht auf der Geburtstagsfeier, sondern im Krankenhaus – mit einer gebrochenen Nase und mehreren Prellungen.
Am Samstag gegen 17.50 Uhr knattert Peter H. auf seiner Harley über die Kreillerstraße in Berg am Laim. Auf dem Sozius sitzt Marius (11), der Sohn seiner Freundin Christine. Sie fährt auf ihrer Maschine hinterher. Sie sind auf dem Weg zu einem Geburtstag in Vaterstetten. Auf dem linken Fahrstreifen fährt ein 23-jähriger Dentalservicetechniker aus Obergiesing in seinem Opel Zafira – genau neben den Bikern. Kurz vor der Kreuzung zur Else-Rosenfeld- Straße schert der Techniker nach rechts aus und fährt Peter H. vors Vorderrad. Er kann gerade noch bremsen. Was danach passiert, darauf hat er allerdings keinen Einfluss mehr.
An der Kreuzung fährt Peter H. links ans Fahrerfenster und stellt den Opel-Fahrer zur Rede. Er neigt sich zum geöffneten Fenster und sagt: „Du könntest wenigstens blinken, ich habe hier ein Kind auf dem Rücksitz!“ Als Antwort kriegt er nur: „Fresse halten“ – und eine Faust ins Gesicht. Der Schlag bricht Peter H. das Nasenbein.
Die beiden Motorradfahrer knallen auf den Asphalt
Der Opel-Fahrer hat Grün, saust mit quietschenden Reifen davon. Peter H. braust hinterher. „Ich wollte mir das Kennzeichen merken.“ Dazu kommt es nicht. Als der Biker nach 50 Metern Verfolgung auffährt, legt der Fahrer eine Vollbremsung hin. „Das Auto hat sich hinten richtig aufgestellt – und ichwar bei Tempo 50!“ Die Harley kracht in die Stoßstange, Peter und Marius knallen auf den Asphalt.
Mehrere Zeugen konnten den 23-Jährigen überwältigen
Der Opel-Fahrer steigt aus und sagt: „Stell’ dich nicht so an, gib mir deine Nummer für die Versicherung.“ Peter H. entgegnet: „Aus der Nummer kommst du nicht raus.“ Da flippt der 23-Jährige aus, schubst Peter H. fast in den Verkehr auf der Kreillerstraße. „Er war hoch aggressiv.“ Seine Freundin Christine geht dazwischen – „da hat er sie an der Jacke gepackt und gegen einen parkenden Laster geschleudert“, sagt Peter H.. Dann ist der Elektriker selbst dran: „Er hat mich blitzschnell gepackt und zu Boden geworfen.“ Völlig perplex liegt er auf dem Boden, da tritt ihm der Servicetechniker mit seinem linken Fuß ins Gesicht – wieder auf die Nase.
Dann ist Schluss: Passanten packen den Schläger und rufen die Polizei. Peter H. und Marius kommen ins Krankenhaus. Der Elektromeister hat auch Prellungen und ist arbeitsunfähig. Marius ist beim Sturz nichts passiert, seine 15000 Euro teure Harley erlitt fast einen Totalschaden – trotzdem: „Wir hatten mehr Glück als Verstand.“ Der Opel- Fahrer gilt als Täter: Er erhält eine Strafanzeige wegen gefährlichen Eingriffs inden Straßenverkehr und vorsätzlicher Körperverletzung
Thomas Gautier