Quietsche-Entchen und Venusnippel

Im „Sama-Sama“ wird jeder Kunde verführt – das verspricht die Inhaberin persönlich.
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Nicht aus Plastik, dafür aus leckerer Schokolade: Maya (5) und Elena (4) schmecken die Quietsche-Enten von Wilhelmina Raabe.
Martha Schlüter Nicht aus Plastik, dafür aus leckerer Schokolade: Maya (5) und Elena (4) schmecken die Quietsche-Enten von Wilhelmina Raabe.

Im „Sama-Sama“ wird jeder Kunde verführt – das verspricht die Inhaberin persönlich.

Wenn Schokolade sich fein macht, werden Pralinen daraus. Hilfe bekommt sie von Wilhelmina Raabe. Die Pralinenmacherin kreiert seit 13 Jahren essbare Kunstwerke. An der Türschwelle ihres Ladens „Sama-Sama“ begrüßt uns ein herrlich süßer Schokoladen-Duft. Raabe rührt gerade geschmolzene Kakaomasse an. „Das werden Venusnippel“, sagt sie, „kennen Sie doch sicher aus dem Film ,Chocolat’.“ Und endlich wissen wir, woran uns das Geschehen im „Sama-Sama“ erinnert: An Juliette Binoche in ihrer französischen Chocolaterie („Chocolat“, mit Johnny Depp, 2000). Zur Filmpremiere im Münchner Maxx-Kino bot Raabe erstmalig die Venusnippel an.

„Viel lustiger war es aber beim Open-Air-Kino am Königsplatz“, sagt sie, „da hatte ich kein Blech mehr und habe den Leuten die Schokolade mit der Spritztüte auf die Hand gedrückt.“ Die Zuschauer waren selig und schleckten ihre Hände ab.

Männer sind die größten Schleckermäuler

Mit Schokolade könne man jeden verführen, vor allem die Männer, sagt die Expertin. „Das sind die größten Schleckermäuler und viel verfressener als Frauen.“ Kommt ein netter Herr in ihren Laden, kann es schon mal vorkommen, dass sie frech zu ihm sagt: „Dich verführe ich gleich.“ Und dann? Dann wird er gefüttert. Zum Beispiel mit einer Cranberry-Marzipan-Praline, einem Ingwer-Nougat-Eckchen oder mit einer Krokant-Kugel.

Als i-Tüpfelchen setzt die Pralinenmacherin gern eine Cassisperle, eine getrocknete Physalis oder kandierte, essbare Blütenblättchen auf die Leckereien. Raabe ist die Einzige in München, die Petersilie, Gänseblümchen, Veilchen, Tulpenblätter und Co. kandiert.

Kinder verzaubert sie mit ihren niedlichen Maikäfern, quietschgelben Enten und kleinen, köstlichen Fröschen. Jede Süßigkeit ist ein Unikat – handgemacht, liebevoll verziert und ohne Konservierungsstoffe oder künstliche Zusätze hergestellt.

„Der Johnny Depp könnt’ ruhig mal vorbeischauen“

Zudem bietet Raabe exotische Früchte wie Mangostan, Feuerbananen und Durian, Blumen, Nüsse und Beeren an. Viele Kunden genießen erst einmal einen Cappuccino oder eine indianische Maracaibo-Schokolade mit Chili, Sahne und Goldpulver, bevor sie ihren Einkauf zahlen und zurück in die Realität tapsen.

Raabes Traum: „Der Johnny Depp könnt’ ruhig mal vorbeischauen“, sagt sie. Schließlich hat sie extra eine Praline für ihn kreiert. Die Zutaten: Pfeffer-Marzipan, Amaretto-Pflaume, Nougat und – „der Rest bleibt Raabes süßes Geheimnis“. Einer ihrer treuesten Kunden war Rudolph Moshammer. Seine Lieblingspraline: Heidelbeer-Nougat mit einem kandierten Veilchen.

„Sama-Sama“ ist übrigens Indonesisch und bedeutet „Bittschön, gern g’scheh’n“. Ein Motto, das bei Raabe Programm ist.

„Sama-Sama“, Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 18 Uhr, Samstag von 8 Uhr bis 16 Uhr, Westenriederstraße 21, Infos unter Tel. 29 16 3379 oder unter www.sama-sama.de

Dorina Herbst

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