Quiddestraße: Wieder ein U-Bahnunfall

Zwei Betrunkene lassen an der Quiddestraße die Beine übers Gleis baumeln – ein einfahrender Zug der U5 quetscht sie ein. Bilanz der Unfälle im Nahverkehr: Fünf Verletzte, drei Tote
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Zwischen Bahnsteigkante und Zug wurde der Betrunkene eingeklemmt (Symbolbild)
dapd Zwischen Bahnsteigkante und Zug wurde der Betrunkene eingeklemmt (Symbolbild)

Zwei Betrunkene lassen an der Quiddestraße die Beine übers Gleis baumeln – ein einfahrender Zug der U5 quetscht sie ein. Die aktuelle Bilanz der Unfälle im Nahverkehr: Fünf Verletzte, drei Tote

München - Die Unfall-Serie in U- und S-Bahnhöfen reißt nicht ab: Drei Tote und drei Verletzte ist die traurige Blianz der vergangenen vier Monate. An Heiligabend sind zwei Männer, die völlig betrunken an der Bahnsteigkante an der Quiddestraße saßen, von der U5 erfasst und teils schwer verletzt worden.

Gegen 16 Uhr kommen ein arbeitsloser Este (26) und ein arbeitsloser Rumäne (40) am Gleis 1 an. Sie sind in Begleitung von vier Bekannten. Der Este und der Rumäne sind so stark alkoholisiert, dass sie sich in fünf Meter Entfernung vom Tunnelbereich an die Bahnsteigkante setzen und die Beine ins Gleisbett baumeln lassen. Ihre Freunde halten sich in unmittelbarer Nähe auf.

Als die U-Bahn einfährt, löst der Fahrer (46) sofort eine Schnellbremsung aus. Trotzdem kann er nicht verhindern, dass sein Zug die Unterschenkel der beiden Männer zwischen Bahnsteigkante und Lok einquetscht. Der Este kommt mit einem Wadenbruch am linken Bein ins Krankenhaus. Sein Spezl verweigert nach ambulanter Behandlung am Unfallort eine weitere ärztliche Versorgung. Der U-Bahnfahrer erleidet einen Schock. Er wird von einem Kriseninterventionsteam noch vor Ort betreut. Bis 17.35 Uhr ist der Bahnverkehr zwischen Innsbrucker Ring und Neuperlach-Zentrum lahm gelegt.

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder schlimme Unfälle im Nahverkehr: Am 17. Dezember fällt der stark betrunkene Azubi Lukas K. (20) am Isartor auf die Gleise. Die S8 überrollt den jungen Mann. Er verliert beide Beine und zieht sich schwere Kopfverletzungen zu. Drei Tage später stirbt er.

Am selben Tag kommt ein Parkettleger (53), der im Tramgleisbereich (Linie 18) an der Landsberger Straße ein Schläfchen hält, mit ein paar blauen Flecken, Prellungen und Schrammen davon. Er bemerkt im letzten Moment die kommende Tram, robbt zur Seite, wird aber von der Tram am Hinterteil erfasst.

Am 9. Dezember rutscht ein Kind (3 Monate) am S-Bahnhof Marienplatz zwischen Zug und Bahnsteig aufs Gleis. Der Vater kann seinen Sohn gerade noch retten.

Am 1. Dezember wird ein 19-Jähriger in seinem Auto am unbeschrankten Bahnübergang in der Nähe Kreuzstraße von der S7 erfasst und 200 Meter mitgeschleift. Der Fahrer zieht sich lediglich ein paar Knochenbrüche zu.

Am 26. November stürzt ein Betrunkener (24) am Hart in die Gleise und wird von der U2 sofort getötet.

Am 24. September fällt ein Betrunkener (23) amU-Bahnhof Westpark aufs Gleis. Auch er wird überrollt und stirbt.

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