Pussy Riot demonstrieren in München
Ziel der Kundgebung am Sonntag ist das Opernpalais, das Putins Judo-Lehrer gehört
MünchenPussy Riot demonstrieren gegen Putin - diesmal in München. Am Sonntag kommen Nadeschda Tolokonnikowa (24) und Maria Aljoschina (25) an die Isar.
Auf Einladung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) werden die Frauen, die Putins Justiz für ein Lied zwei Jahre ins Arbeitslager sperren ließ, an einer Demo teilnehmen. „No war, no Putin“ heißt das Motto und „Für die Ukraine und Russland ohne Putin“.
„Wir sind stolz, die Frauen hier zu haben", sagt HRW-Sprecherin Irina Hofmann zur AZ. Die Kundgebung startet um 14.30 Uhr vor dem Arri-Kino, der Demonstrationszug geht über den Odeonsplatz zur Residenzpost, wo er gegen 16 Uhr ankommen soll.
Das Ziel gegenüber dem Nationaltheater ist kein Zufall. Die Nobel-Immobilie gehört laut HRW Putins Judo-Lehrer. Der Sankt Petersburger Multi-Milliardär Arkadi Rotenberg soll das „Opernpalais“ über eine verschachtelte Firmenkonstruktion gekauft haben.
Rotenberg gehört zu Putins alter Clique aus dem ehemaligen Leningrad. Als Baununternehmern sicherte er sich Aufträge von sieben Milliarden Dollar bei olympischen Spielen von Sotschi.
Die US-Regierung setzte ihn auf die Liste von Personen, deren US-Konten gesperrt sind und diem nicht mehr i die USA einreisen dürfen.
Die Frauen von Pussy Riot wollten in München ursprünglich auch ein Frauengefängnis besuchen. Doch das Justizministerium hat das nicht genehmigt. Matthias Maus