Pünktlich zum Oktoberfest: Hotelpreise in München gehen durch die Decke – wie Sie sparen können

Dass eine Hotel-Übernachtung zur Wiesn-Zeit nicht günstig ist, sollte inzwischen jedem klar sein. Dieses Jahr liegen die Hotelpreise in München jedoch höher denn je. Wie man trotzdem günstig ein Hotelzimmer ergattern kann.
von  Lorenz Schlich
Das Oktoberfest ist teuer - und auch die Hotels während der Wiesn-Zeit.
Das Oktoberfest ist teuer - und auch die Hotels während der Wiesn-Zeit. © Felix Hörhager (dpa)

München - Auch dieses Jahr wird München ab Mitte September wieder für zwei Wochen zum absoluten Event-Hotspot Deutschlands, wenn nicht gar der Welt. Neben dem Oktoberfest, dem größten Volksfest der Welt, kommen während der Wiesn-Zeit noch fünf Mega-Konzerte und Fußballspiele dazu – das hat auch Auswirkungen auf die Hotelpreise in der Stadt.

Mega-Star Helene Fischer spielt gleich fünf Konzerte während der Wiesn-Zeit in der Olympiahalle. Und beim FC Bayern stehen bis Anfang Oktober zwei Heimspiele auf dem Spielplan, der TSV 1860 spielt ebenfalls in Giesing.

Hotelpreise in München zur Wiesn-Zeit steigen immens

Wer jetzt noch einen kurzfristigen München-Trip mit Übernachtung plant, muss deshalb etwas tiefer in die Tasche greifen. Gerade in Anbetracht der außergewöhnlich hohen Nachfrage sind die Preise für Hotel-Übernachtungen in den letzten Wochen immens gestiegen.

Die Hotelpreise zum Eröffnungswochenende der Wiesn.
Die Hotelpreise zum Eröffnungswochenende der Wiesn. © Google Maps

Münchner Hotels kosten teilweise mehr als 2.000 Euro pro Nacht 

Wenn man bei Hotel-Vermittlern wie "Booking.com" nachschaut, fällt schnell auf, dass es bei den Preisen anscheinend keine Grenze nach oben gibt. Wer sich nicht mit weniger als fünf Sternen zufriedengeben kann, muss teilweise auch bereit sein, mehr als 2.000 Euro pro Nacht zu bezahlen. Eine Übernachtung am Eröffnungswochenende der Wiesn im Bayerischen Hof liegt nach aktuellem Stand (12. September) bei 2.400 Euro.

Die Hotelpreise nahe der Theresienwiese nur eine Woche später.
Die Hotelpreise nahe der Theresienwiese nur eine Woche später. © Google Maps

Spar-Tipp zur Wiesn: Übernachtung im Zeltlager

Für umweltbewusste und sparsame Reisende unter 30 ist eine Übernachtung im "The Tent" in Moosach eine Alternative. Eine Nacht im Zeltlager kostet am selben Tag lediglich 41 Euro. Das ist immerhin ein Unterschied von über 2.350 Euro – auch wenn man eine Suite im Fünf-Sterne-Hotel fairerweise nicht mit einem geteilten Zeltlager vergleichen kann.

Zum letzten Wiesn-Wochenende bleiben die Preise weiterhin hoch.
Zum letzten Wiesn-Wochenende bleiben die Preise weiterhin hoch. © Google Maps

Wo findet man jetzt noch günstige Hotels zum Oktoberfest?

Wer dennoch unbedingt kurzfristig ein Hotelzimmer braucht und nicht auf das Umland ausweichen kann oder will, sollte das besser in Wiesn-Nähe buchen. Rund um die Theresienwiese und damit auch in unmittelbarer Nähe zum Münchner Hauptbahnhof gibt es einige Hotels im niedrigeren Preis- und Sterne-Segment, die entsprechend noch günstiger sind als die Hotels an der Maximilianstraße und in anderen Teilen der Innenstadt.

In der Münchner Innenstadt fallen die Preise im gleichen Zeitraum teilweise sogar noch höher aus.
In der Münchner Innenstadt fallen die Preise im gleichen Zeitraum teilweise sogar noch höher aus. © Google Maps

Auch bei Ferienhäusern sieht es nicht besser aus

Nach Zahlen des Ferienhaus-Portals "Holidu" zahlen Wiesn-Gäste durchschnittlich 169 Euro pro Person und Nacht für den Aufenthalt in einer Ferienwohnung oder in einem Ferienhaus in München (Reisezeitraum 18.09.2023-25.09.2023). Damit müssen Reisende durchschnittlich 70 Prozent mehr ausgeben als in der Vorwoche, wo der Preis pro Person und Nacht bei 99 Euro liegt. So ist der Aufenthalt in München sogar genauso teuer bzw. teurer als in den Top-Metropolen Paris (169 Euro) und Zürich (96 Euro) im selben Reisezeitraum.

Günstige Alternativen im Münchner Umland

Wer nicht direkt in München sucht, sondern ins Münchner Umland ausweicht, kann deutlich sparen. In Erding, das sich in 50 Minuten mit der S-Bahn erreichen lässt, kosten Ferienunterkünfte 68 Euro pro Person und Nacht.

Von Dachau aus gelangen Wiesn-Gäste in rund 25 Minuten zur Theresienwiese und dürfen sich über einen vergleichsweise günstigen Nachtpreis von 84 Euro freuen. Ähnlich sieht es aus in Fürstenfeldbruck (90 Euro), Freising (100 Euro) und in Rosenheim (60 Euro), das rund 40 Minuten mit dem Zug von München entfernt liegt.

Wer kann, sollte mit seinem München-Besuch noch warten 

Wenn es beim München-Trip allerdings weder um einen Wiesn-Besuch noch um Schlagerstar Helene Fischer oder den FC Bayern geht, sollte man vermutlich lieber noch einige Wochen warten. Bereits zwei Wochen später, Mitte Oktober, sind die Hotelpreise wieder auf Normal-Niveau. Hotelzimmer lassen sich in diesem Zeitraum zum Großteil für weniger als 200 Euro pro Nacht buchen. Fünf-Sterne-Hotels bleiben aber natürlich weiterhin verhältnismäßig teuer. 

Nur zwei Wochen nach dem Oktoberfest haben sich die Preise wieder normalisiert.
Nur zwei Wochen nach dem Oktoberfest haben sich die Preise wieder normalisiert. © Google Maps

Experte erklärt: "Wer beim Hotel anruft, spart bares Geld"

Auf AZ-Anfrage erklärt Dr. Thomas Geppert vom Dehoga Bayern, dem Hotel- und Gaststättenverband, dass man für ein spontan gebuchtes Hotelzimmer am besten direkt beim Hotelier anrufen solle. Oftmals gebe es durch Stornierungen andere Gäste kurzfristig noch freie Zimmer, die dann entsprechend günstiger seien als die, die auf den Reisewebsites angeboten werden. Ansonsten seien auch Hotels im Umland eine gute Alternative. "Durch die super ÖPNV-Anbindung ist es gar kein Problem, vom Umland nach München zu kommen. So kann man am einfachsten Geld sparen", empfiehlt Geppert.

Wann sollte man am besten ein Hotelzimmer buchen?

Ganz klar: "Je früher, desto besser". Wer eine Übernachtungsmöglichkeit für einen Wiesn-Besuch sucht, sollte sich am besten schon im Vorjahr über freie Zimmer informieren, um Preise in Richtung 1.000 Euro pro Nacht zu vermeiden. Für Geppert gilt die einfache Regel: "Nach der Wiesn ist vor der Wiesn."

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