Pünktlich zum Ende der Freibadsaison: Die neuen Baderegeln zum Oben-Ohne-Baden in München

Seit Beginn der Freibadsaison gilt in München die neue Oben-Ohne-Regel. Pünktlich zum Ende der Saison gibt es jetzt auch neu gestaltete Piktogramme, die das zeigen sollten. Die Freibadsaison 2023 war "tendenziell ruhig", so die Bilanz der Stadtwerke.
von  Jan Krattiger
Das Oberteil des des Badeanzugs zur Seite gepackt: "Konflikte oder Beschwerden hat es nicht gegeben".
Das Oberteil des des Badeanzugs zur Seite gepackt: "Konflikte oder Beschwerden hat es nicht gegeben". © Annette Riedl/dpa

München - Es war der Aufreger kurz nach Beginn der Badesaison: Da hat die Stadt entschieden, ihre Regeln fürs Oben-Ohne-Baden in München anzupassen, oder vielmehr zu präzisieren: Zwar war es auch vorher schon erlaubt, Frauen mussten aber beim Bäderpersonal explizit um Erlaubnis fragen.

Das sollte sich für die Freibadsaison 2023 ändern, das Oben-Ohne-Baden für alle ganz grundsätzlich erlaubt und auch in den Bädern entsprechend klar kommuniziert werden. Anstoß dafür war ein Antrag im Stadtrat der Grünen Clara Nitsche. 

Oben-Ohne-Baden in München: So schauen die Regeln aus

Im Juni zeigte sich Nitsche gegenüber der AZ erfreut, dass die Bäder handeln: "Ich finde es super, dass diese Unklarheit jetzt behoben wird. Mit der Änderung der Piktogramme geht die Stadt sogar noch weiter, als von uns gefordert". 

Wassertropfen statt Menschen: So sehen die neuen Baderegeln der SWM aus.
Wassertropfen statt Menschen: So sehen die neuen Baderegeln der SWM aus. © SWM
Missverständlich: Das alte Piktogramm, das die Bekleidung in Münchner Bädern reguliert.
Missverständlich: Das alte Piktogramm, das die Bekleidung in Münchner Bädern reguliert. © SWM

Zum Ende der Freibadsaison haben die Stadtwerke nun die Piktogramme der Badeordnung angepasst – und ihnen gleich eine Generalüberholung gegönnt. Statt comicartig gezeichneten Männlein und Weiblein sind es jetzt verschiedene Wassertropfen, die die geltenden Regeln illustrieren.

Wassertropfen statt Menschen: Die neuen Baderegeln der Stadtwerke.
Wassertropfen statt Menschen: Die neuen Baderegeln der Stadtwerke. © SWM

Ein geschickter Zug, um zu vermeiden eine Frau ohne Bikini-Oberteil darstellen zu müssen – und so vielleicht einige Badegäste zu verärgern. Ob die Oben-Ohne-Regelung so allerdings klarer verständlich ist, sei dahingestellt. 

Trotzdem lässt auch eine AZ-Anfrage von Ende Juli darauf schließen, dass die neue Regelung ohne große Probleme umgesetzt wurde

Freibadsaison 2023 in München war "tendenziell ruhig" 

Aber auch abseits von Freizügigkeitsdebatten im Freibad ziehen die Stadtwerke (SWM) Bilanz zur diesjährigen Freibadsaison. Und die war mittelmäßig: 944.000 Besucher zählten die Stadtwerke diesen Sommer, das sind rund 16.000 weniger als im Vorjahr. Dies trotz verlängerten Öffnungszeiten im Juni und Juli, wo die Bäder bei gutem Wetter erst um 21 Uhr schlossen. 

Insbesondere das wechselhafte Wetter sehen die SWM als Grund für die "tendenziell ruhige Freibadsaison" (SWM-Bäderleitung), "wochenlange kühle und regnerische Phasen" hätten sich mehrmals "mit sonnigen und sehr warmen Wochen" abgewechselt. 

Seit Mitte des Jahres war es Badegästen auch möglich, ein Onlineticket über die München-App zu buchen. Laut SWM haben sie auf dem Weg 45.000 Tickets verkauft. 

Die Münchner Freibadsaison endet am Montag, 11. September – wenn auch die Schulferien zu Ende gehen. Am 12. September schließen das Freibad West, Michaeli-Freibad, Naturbad Maria Einsiedel, das Prinzregenten- und das Ungererbad. Das Dantebad wechselt dann von Sommer- auf Winterbetrieb.

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