Public Viewing und Live-Musik: Das ist im Olympiapark in München bei der EM 2024 los

Der Olympiapark in München wird zur Fußball-EM 2024 zum "Ort der Begegnung": Live-Musik, Spielereien und eine 120 Quadratmeter große schwimmende Leinwand.
von  Thomas Becker
120 Quadratmeter Bild: Ähnlich wie bei der WM 2006 soll der Olympiapark während der Heim-EM ein Anlaufpunkt für Fans werden.
120 Quadratmeter Bild: Ähnlich wie bei der WM 2006 soll der Olympiapark während der Heim-EM ein Anlaufpunkt für Fans werden. © IMAGO / HRSchulz

München - Catherine Reeves kann an dem Schnürlregen im Olympiapark nichts Schlimmes finden: "Unsere Fans würden sich wohlfühlen", sagt die Dame im Karo-Rock. Sie ist Head of the Scottish Government Office in Germany und an diesem verregneten Vormittag, klassischem Glasgow-Wetter, ein spontaner Gast bei der Auftaktveranstaltung zur Fußball-Heim-EM namens EURO 2024, bei der allein zum ersten Spiel mehrere Zehntausend Schotten in Edinburghs Partnerstadt München erwartet werden.

Nur noch hundert, die EURO wirft endgültig ihre Schatten voraus: Am Mittwoch sind es genau noch hundert Tage bis zum Anpfiff des Eröffnungsspiels Deutschland gegen Schottland in der Allianz Arena. An jenem 14. Juni öffnet ebenfalls die Fan Zone im Olympiapark ihre Pforten. Auf dem 31-tägigen Programm steht dann nicht nur ein großes Public Viewing, sondern auch ein umfassendes Unterhaltungsprogramm mit Musik, Kunst, Kultur und Infotainment sowie vielen interaktiven Sportangeboten für die Fans und die ganze Familie. Maximal 30.000 Fans pro Tag finden Platz im Olympiapark.

Olympiapark-Geschäftsführerin: "Wollen einen Ort der Begegnung schaffen"

Eine gute Gelegenheit für die Stadt, sich von der besten Seite zu zeigen – und das hat München laut Bürgermeisterin Verena Dietl auch vor: "Man merkt langsam, dass das Kribbeln beginnt." Sportreferent Florian Kraus weist auf die 700 Vereine in der Stadt hin, in denen rund 400.000 Münchner aktiv sind, und behauptet mit Blick auf die jüngste Handball-EM, auf die European Championships 2022 und das Gastspiel der NFL: "Wir können Sport- und Großveranstaltungen."

Gefühlt hält sich bislang die Vorfreude auf das Großereignis ja noch in engen Grenzen, umso wichtiger sind Veranstaltungen wie jene im "Coubertin" mitten im Olympiapark. Maskottchen Albärt stakst winkend durch den Raum, "Servus Europa" steht auf dem EURO-Banner hinter den Gästen auf dem Podium, in diese Richtung zielen auch die Sätze von Marion Schöne (Geschäftsführerin der Olympiapark München GmbH): "Sport funktioniert längst nicht mehr ohne andere Events drumherum. Wir wollen hier einen Ort der Begegnung schaffen, einen europäischen Ort."

EM 2024: Alle 51 Spiele werden auf Großleinwand im Olympiapark in München gezeigt

Dafür, dass an diesem Ort auch an Nicht-Spieltagen ordentlich was los ist, will Klaus Cyron, Geschäftsführer der S&K Marketing GmbH, sorgen. "Wir übertragen alle 51 Spiele", sagt er und schwärmt: eine 120 Quadratmeter große, auf dem Olympiasee schwimmende Leinwand, eine unter einem riesigen Regenschirm und eine dritte am Theatron. Dazu ein Bühnenprogramm mit insgesamt 30 Bands, darunter Moop Mama und die Münchner Freiheit.

Fußball wird auch gespielt, auf einem Feld vor der Olympiahalle, es wird Inklusions-Turniere geben, Bubble-Fußball und andere Spielereien. Und wer schon mal durch den Olympiapark fliegen wollte, der ist in der Fan Zone genau richtig: Per Flying Fox geht es oben vom Olympiaberg 400 Meter weit und 40 Meter über dem Olympiasee rüber zur Schwimmhalle.

Auf eine "irre Stimmung" könne man sich beim Eröffnungsspiel freuen, sagt Felix Brych. Der Ex-Weltschiedsrichter läuft nach seinem Kreuzbandriss im Herbst wieder rund und wirbt als nationaler Botschafter der Host City München: "Ich hab' ein paar Spiele in Schottland gepfiffen – allein schon beim Eröffnungsspiel können wir uns auf was gefasst machen." Als er noch international pfiff, war er auch bei zwei EMs dabei. "2016 kam das deutsche Team ins Halbfinale – womit ich raus war. Beim nächsten Mal hatte ich mehr Glück: Unser Team schied aus, ich kam weiter. Aber diesmal drücke ich dem deutschen Team die Daumen."

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