Psychiater: Depression nicht Auslöser für Ansbach und München

Der Anschlag von Ansbach oder der Amoklauf von München sind nach Einschätzung des Leipziger Psychiaters Ulrich Hegerl nicht mit einer Depression der Täter zu erklären.
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Manifest Amokläufer München Ali S. Olympia-Einkaufszentrum
dpa Manifest Amokläufer München Ali S. Olympia-Einkaufszentrum

Berlin - Der Direktor der psychiatrischen Klinik am Uniklinikum Leipzig sagte am Dienstag im Deutschlandradio Kultur: "Depressionen führen nicht dazu, dass man aggressiv gegen andere wird." Es sei ja gerade das Kennzeichen einer Depression, dass die Betroffenen unter Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen litten.

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Damit jemand aggressiv gegen andere werde, müssten andere Erkrankungen vorliegen. "Ein Persönlichkeitsstörung zum Beispiel kann eine Rolle spielen", sagte Hegerl, der auch Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist.

Der Täter von Ansbach war ein Flüchtling aus Syrien, der bei der von ihm ausgelösten Explosion getötet wurde. In München hatte ein 18-jähriger Amokläufer neun Menschen erschossen und sich dann selbst getötet.

Hegerl zufolge passen die Anschläge auch nicht ins Bild eines erweiterten Suizids. Ein erweiterter Suizid liege dann vor, wenn ein Mensch aus Fürsorge einen nahen Angehörigen, oft die Kinder, mit in den Tod nehme. "In Ansbach ist es eine Terrortat, in München war es ein Amoklauf. Hier geht es primär darum, andere Menschen zu töten und nicht, wie beim erweiterten Suizid, eher aus altruistischen Motiven so eine schreckliche Tat zu tun."

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