Pst: Stadtrats-Geheimnis

Ein flüchtiger Fehler des Fiskus bei einer Stadtwerke-Mail und seine fatalen Folgen
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Die Zentrale der Stadtwerke München.
Martha Schlüter Die Zentrale der Stadtwerke München.

MÜNCHEN - Ein flüchtiger Fehler des Fiskus bei einer Stadtwerke-Mail und seine fatalen Folgen

Geheim – streng geheim – Finanzamt. Kaum einer nimmt es mit der Heimlichkeit so genau wie die Hoheiten der Finanzverwaltung. Doch einem dieser Geheimniskrämer ist jetzt eine höllische Panne passiert: Dem Steuerprüfer, der die Stadtwerke kontrollierte. Als er Anfang Oktober von dort eine Mail an seine Kollegin im Finanzamt schicken wollte, hatte er durch einen Tippfehler ein harmloses „k“ zuviel in die Adresszeile getippt.

Das war ganz fatal: Die Mail bekamen auch alle 300 Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich der SWM – denn die haben die kurze Mail-Adresse „k“. Was drin stand? Wieviel die Aufsichtsräte der Stadtwerke 2005 bis 2008 an Aufsichtsratsgeldern bekamen. Der Beamte entschuldigte sich schamhaft, die Stadtwerke auch. Einige Stadträte beschwerten sich sofort über den „mangelhaften Datenschutz“ der SWM. Dabei verlangen sie selbst, dass jeder städtische Geschäftsführer im Finanzdatenbericht der Stadt seine Einnahmen veröffentlicht. Was die Aufsichtsräte so verdienen? 250 Euro pro Sitzung plus Grundpauschale – so kommen sie auf rund 1500 Euro im Jahr. 2008 waren das zusammen 67800 Euro. Kein Geheimnis, liebe Stadträte, diese Zahl steht im Geschäftsbericht.

Willi Bock

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