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Prozessbeginn: Münchner Rechtsanwalt soll Geld veruntreut haben

Ein Rechtsanwalt aus München muss sich seit Freitag vor dem Landgericht verantworten. Der 49-Jährige ist wegen Untreue und Betrugs angeklagt. Zu Prozessbeginn wollte er sich nicht äußern.
von  AZ/dpa
Der Prozess beginnt am Freitag. (Symbolbild)
Der Prozess beginnt am Freitag. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa/Symbolbild

München - Ein Münchner Rechtsanwalt soll über Jahre hinweg 1,5 Millionen Euro von Kollegen ergaunert haben - seit Freitag muss er sich deshalb vor dem Landgericht München verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen Untreue und Betrugs angeklagt. Der 49-Jährige hat bislang sämtliche Vorwürfe bestritten. Er werde sich zur Sache vorerst auch nicht äußern, sagte sein Verteidiger Walter Rubach zum Auftakt der Verhandlung.

Die Verlesung der Anklage dauerte über eine Stunde. Demnach hatte der Anwalt zwischen 2015 und seiner Verhaftung 2018 unter anderem für die Insolvenzverwalter des hessischen Solaranlagenbauers Ralos, des Augsburger LED-Hableiterherstellers Elumix und des Großhändlers Lukullus gearbeitet. Aber für die Insolvenzverwalter und für einen Prozessfinanzierer bestimmte Zahlungen habe er auf eigene Konten umgeleitet und große Summen für sich behalten.

 

Angeklagter reichte fingierte Rechnungen ein

Zudem hatte der Angeklagte mit einer Kanzlei in Köln 2017 einen Factoringvertrag geschlossen und für sie Honorarrechnungen an Mandanten verschickt, so die Staatsanwaltschaft. In der Folge habe er aber nicht nur eingehende Zahlungen für sich selbst behalten, sondern auch fingierte Rechnungen eingereicht. Insgesamt sei seinen Mandanten, den anderen Rechtsanwälten, ein Schaden von 1,5 Millionen Euro entstanden, dem Prozessfinanzierer ein Schaden von 28.000 Euro.

Der Angeklagte war im November 2018 festgenommen worden. Im Ermittlungsverfahren hat er den Tatvorwurf laut Staatsanwaltschaft bestritten. Gelder seien bisher nicht zurückerstattet worden. Verteidiger Rubach kündigte für den zweiten Prozesstag am kommenden Donnerstag eine Eingangserklärung der Verteidigung an. Darauf vertagte die Vorsitzende Richterin Nicole Selzam die Verhandlung. Das Gericht hat 14 Verhandlungstage bis 30. November angesetzt.

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