Frau (57) vergiftete Getränke in Supermärkten: Prozess startet

München - Sie hat München im Frühling 2020 mit vergifteten Getränken in Supermarktregalen wochenlang in Atem gehalten, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, jetzt wird der mutmaßlichen Giftmischerin der Prozess gemacht.
Geht es nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wird die 57-jährige Petra K, (Name geändert) dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden, da sie unter paranoider Schizophrenie leiden soll.
Anklage wegen versuchten Mordes
Die Frau soll Getränkeflaschen in Supermärkten mit Lösungsmitteln präpariert haben. Wahllos. Die Konzentration des Giftes war jeweils so hoch, dass die Opfer daran hätten sterben können. Der Vorwurf daher: versuchter Mord.
2020 tauchten erstmals manipulierte Flaschen auf
Im März und April 2020 waren vier manipulierte Flaschen in zwei Münchner Supermärkten aufgetaucht. Drei Kunden hatten die vergifteten Flaschen gekauft und daraus getrunken. Zwei Frauen im Alter von 34 und 42 Jahren mussten sofort medizinisch behandelt werden. Auch einem 48-Jährigen soll es nach dem Verzehr schlecht gegangen sein.
Die Ermittler der Soko "Tox" fanden heraus, dass die Frau bereits 2018 bei einer Kulturveranstaltung im Gasteig zugeschlagen hatte. Das berichtete Josef Wimmer, Leiter des Kriminalkommissariats 11, nachdem die Verdächtige im Juni 2020 festgenommen worden war.
Opfer waren 2018 zwei Kinder, sieben und zehn Jahre alt, die bei der Veranstaltung Apfelsaft getrunken hatten. Danach hätten die Kinder unter Schwindelgefühlen gelitten, sich erbrochen und seien ohnmächtig geworden. Sie verbrachten eine Nacht im Krankenhaus.
Für den Prozess gegen die vorläufig in der Psychiatrie untergebrachten Frau hat das Landgericht ab Dienstag 14 Verhandlungstage bis zum 10. Dezember angesetzt.