Prozess um U-Bahnschläger beginnt

Am Dienstag treffen sie sich wieder - vor Gericht: Bruno N. (76) und die U-Bahnschläger vom Arabellapark, die zwei Jugendlichen, die ihn halbtot geprügelt hatten. Elf Verhandlungstage sind für den Prozess angesetzt.
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Am Dienstag treffen sie sich wieder - vor Gericht: Bruno N. (76) und die U-Bahnschläger vom Arabellapark, die zwei Jugendlichen, die ihn halbtot geprügelt hatten. Elf Verhandlungstage sind für den Prozess angesetzt.

MÜNCHEN Am Dienstag wird er den Jugendlichen gegenübertreten, die ihn fast getötet haben: Bruno N. (76), der am 20. Dezember vergangenen Jahres im U-Bahnhof Arabellapark von zwei Jugendlichen halbtot geprügelt und getreten wurde, wird als Zeuge vor Gericht aussagen. Am Montag beginnt der Prozess. Der Grieche Spyridon L. (18/Anwalt: Wolfgang Kreuzer) und der Türke Serkan A. (21/Anwälte: O. Schmidt, M. Gallus, F. Wurtinger) sind wegen Mordversuchs angeklagt. Möglicherweise wird die Öffentlichkeit teilweise ausgeschlossen.

Bruno N. kam von einer Weihnachtsfeier. Gegen 22 Uhr stieg er am Max-Weber-Platz in die U4 in Richtung Arabellapark. In den selben Waggon setzten sich auch Spyridon und Serkan. Sie zogen an einer Zigarette. Bruno N. wollte das nicht unkommentiert lassen: „In der U-Bahn wird nicht geraucht,“ sagte er. Spyridon L. reagierte sofort äußerst aggressiv: „Scheiß Deutsche“, brüllte er und spuckte Bruno N. an. Der pensionierte Schulleiter kann diesen „hasserfüllten Blick“ nicht mehr vergessen. Er setzte sich weg, vertiefte sich in ein Sudoko. An der Endstation stieg er aus – doch Spyridon und Serkan folgten ihm.

Im Zwischengeschoss rannten sie von hinten auf den völlig arglosen Mann zu, Serkan stieß ihn um. Ein Gewaltexzess, den später Millionen Menschen auf dem veröffentlichten U-Bahnvideo verfolgen konnten, begann. Als Bruno N. am Boden lag, trat ihm Serkan gegen den Oberkörper, Spyridon boxte ihm mit voller Wucht mindestens acht Mal ins Gesicht und gegen den Oberkörper. Dann nahm er auch noch Anlauf und trat mit voller Wucht gegen Bruno N.s Kopf – als sei der ein Fußball.

Der 76-Jährige erlitt einen dreifachen Schädelbruch, nur durch eine Notoperation überlebte er. Noch heute leidet er unter den Folgen seiner Verletzungen. Morgens, wenn Bruno N. aufwacht, dreht sich minutenlang alles. Er kann sich schlecht konzentrieren, muss sich tagsüber hinlegen.

Für den Prozess wurden 26 Zeugen geladen und elf Verhandlungstage angesetzt - er dauert voraussichtlich bis September.

Nina Job

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