Prozess um Doping und Propaganda

Eigenes Doping-Labor in der Wohnung: Vor dem Landgericht muss sich ein 29-Jähriger verantworten, er soll in seinem Appartement in Kleinhadern Schainanabolika hergestellt haben.
J.Schneider |
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Selber ein Muskelmann: Der Angeklagte und sein Anwalt vor Gericht.
jot Selber ein Muskelmann: Der Angeklagte und sein Anwalt vor Gericht.

München - Sagen mag er nichts. Cem R. (29, Name geändert) lässt vor Gericht lieber seine drei Anwälte für ihn reden. Und das auch nur hinter verschlossenen Türen. Doch das Rechtsgespräch führte gestern nicht zu einer Einigung zwischen den Prozessbeteiligten. Ausgang offen.

Worum geht es? Der Lagerist soll mit selbst produzierten Dopingmitteln gehandelt haben. In der eigenen Wohnung in Kleinhadern habe er in seinem Labor unter anderem so genannte Scheinanabolika hergestellt. Entgegen ihrer Deklarierung hatten die als "Sky lab" oder "German lab" bezeichneten Mittel aber laut Anklage keinerlei Wirkung.

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Doch der selber recht muskelbepackte Mann soll sich damit nicht zufrieden gegen haben, sondern dazu noch mit echten Dopingmitteln aus unbekannter Quelle Handel getrieben haben. Über Mittelsmänner oder direkt versorgte er seine Abnehmer im Stadtgebiet von München. Die Rohstoffe für seine Dopingküche besorgte sich Cem R. online bei einem Zulieferer für Forschungschemikalien.

Urteil im Dezember

Ein zweiter Anklagekomplex betrifft eine Facebook-Seite, die Cem R. eingerichtet haben soll. Darin wird der Staat Israel beleidigt und mit Nazi-Symbolen und -Slogans gegen das jüdische Volk gehetzt. Zu schlechter Letzt soll Cem R.. in zwei Fällen Internet-Käufer um versprochene Ware (Playstation 4, Halskette) geprellt haben. Schaden: knapp 400 Euro.

Die Verhandlung wurde gestern nach dem gescheiterten Einigungsversuch unterbrochen. Fortsetzung am kommenden Montag. Mit oder ohne Aussage des Angeklagten: Am 7. Dezember will der Vorsitzende Richter Gilbert Wolf das Urteil verkünden.

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