Prozess: Tram-Fahrgast soll Kleinkind mit Faust geschlagen haben
Ohne Grund soll ein Mann in einer Münchner Tram mit der Faust ein Kleinkind geschlagen haben - jetzt muss er sich vor Gericht verantworten.
München - Er habe den Rucksack einer Frau aus seinem Gesichtsfeld schieben wollen und dabei aus Versehen das damals 21 Monate alte Mädchen berührt, sagte der 47-jährige Angeklagte zum Prozessauftakt am Mittwoch vor dem Landgericht München I. Der Staatsanwalt wirft dem Mann dagegen vor, im September 2017 das Mädchen ohne erkennbaren Grund in den Nacken geschlagen zu haben. Außerdem soll er ebenfalls mit der Faust auf den Vater des Kindes eingeschlagen haben. Die Anklagebehörde sprach von zweifacher Körperverletzung.
Im Gericht: Überwachungsvideo zeigt Vorfall in der Tram
Die Vorsitzende Richterin ließ im Gerichtssaal das Überwachungsvideo von dem Vorfall in der Straßenbahn vorspielen. Darauf ist ein Schlag gegen das Kind zu sehen, das auf dem Arm der Mutter sitzt. Der Angeklagte selbst ist auf der Aufnahme nicht zu sehen, er saß im toten Winkel. Er habe vor seiner Fahrt mit der Tram mehrere Flaschen Bier getrunken, sagte er. Außerdem höre er immer wieder Stimmen und fühle sich in öffentlichen Verkehrsmitteln bedrängt.
Das Amtsgericht München hatte im vergangenen Jahr das Verfahren an das Landgericht abgegeben und die Unterbringung in eine psychiatrische Einrichtung prüfen lassen. Ein Urteil wird für den 8. März erwartet.