Prozess: Rentner überfallen und ausgeraubt

Prozess: Zwei Männer rauben in einer Neuhauser Wohnung einen 71-Jährigen aus.
John Schneider |
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Räuber Iacob S. (19) wird in den Saal geführt.
Petra Schramek Räuber Iacob S. (19) wird in den Saal geführt.

Das Opfer hatte Todesangst. Der kräftige Mann drückte ihn auf den Boden, hielt ihm Nase und Mund zu, dann drückte er dem 71-Jährigen ein Kissen ins Gesicht. Dem Opfer wurde schwarz vor Augen.

Seine Peiniger stehen seit Mittwoch wegen schwerem Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Sie haben gestanden, den Neuhausener überfallen und ausgeraubt zu haben.

Laut Anklage hatten die beiden Rumänen (19 und 23 Jahre alt) auf einer Schwulen-Plattform im Internet den 71-jährigen Münchner kontaktiert. Am 4. April des vergangenen Jahres tauchten beide dann vor dem Neuhausener Haus auf.

Raub von Anfang an der Plan?

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Täter nicht nur – wie mit dem 71-Jährigen vereinbart – 50 Euro mit sexuellen Dienstleistungen verdienen wollten, sondern von Anfang an vorhatten, ihr Opfer auszurauben.

Der Mann hegte zunächst kein Misstrauen. Bis ihn Daniel P. von hinten packte und zu Boden brachte. Der Neuhauser wurde dann laut Anklage getreten und mit einem Bademantelgürtel gefesselt.

Danach holten sich die Täter aus dem Safe und der Schlafzimmer-Kommode ihres Opfers 50 Euro Bargeld, Uhren im Wert von 1.100 Euro sowie wertvolle Manschettenknöpfe, eine Krawattennadel, Laptop und Handy. Wert der Beute insgesamt: 2.250 Euro.

Der 71-Jährige war von den Räubern übel zugerichtet worden, wies unter anderem mehrere Hämatome, Kratzer, eine blutige Risswunde am Fuß auf.

Beide Täter sind zwar geständig. Aber: Nicht alles was in der Anklage steht, entspreche der Wahrheit, sagen sie.

"Ich habe es schnell wieder weggeworfen."

So soll der 71-Jährige zu keinem Zeitpunkt gefesselt worden sein. Auch die Bedrohung mit einem Messer habe so nicht stattgefunden. Iacob S. gibt zwar zu, dass er sich ein Messer geholt hatte, aber: "Ich habe es schnell wieder weggeworfen."

Nicht alle Antworten stellen den Vorsitzenden Richter Stephan Kirchinger zufrieden. Er hat in der Schilderung des Tatablaufs eine Lücke von drei Stunden entdeckt. Das bleibt auch nach mehreren Nachfragen so.

Iacob S. sagt: "Es tut mir sehr leid. Ich will mich persönlich entschuldigen." Dazu bekommt er am Nachmittag die Gelegenheit. Als sein Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit vom Gericht befragt wird.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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