Prozess nach Polizeieinsatz: Angeklagter bestreitet Angriff

Im Prozess nach einem umstrittenen Polizeieinsatz in einer Münchner S-Bahn-Station hat der Angeklagte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bestritten. Der 54-Jährige muss sich seit Freitag unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte vor dem Amtsgericht München verantworten. Der Vorfall aus dem Februar 2020 hatte Schlagzeilen gemacht, weil sich ein Polizist beim Einsatz offenbar auf Kopf- und Halsregion des Angeklagten gekniet hatte.
dpa |
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Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht.
Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht. © Peter Kneffel/dpa
München

Laut Staatsanwaltschaft hatte der Fahrgast einen Fahrscheinkontrolleur in einer S-Bahn als "Nazi und Rassist" beleidigt. Nachdem die Kontrolleure mit ihm an der Station Isartor ausgestiegen waren und die Polizei riefen, sei der Mann gewalttätig geworden. Beim Eintreffen der Bundespolizei sei es zu einer Rangelei gekommen. Der Angeklagte habe zu Boden gebracht und von fünf Beamten festgehalten werden müssen. Unter anderem habe er einer Polizistin ins Gesicht geschlagen und in die Hand gebissen.

Im Verfahren ließ der Mann seinen Verteidiger mitteilen, zwei Fahrscheinkontrolleure hätten ihn nach einer Kontrolle grundlos auf dem Bahnsteig angegriffen. Einer von ihnen habe ihn gegen eine Wand gedrückt und in den Bauch geschlagen. Schließlich seien die Polizisten hinzugekommen, die ihn ohne Anlass zu Boden gebracht hätten und ihm so auf Brustkorb und Hals gedrückt hätten, "dass ich fast erstickt bin". Wegen des Vorfalls sei er psychisch geschädigt und könne nicht mehr arbeiten.

Das Nachrichtenmagazin "Focus" veröffentlichte im Juli dieses Jahres ein Video des Geschehens. Es zeigt, wie ein Polizist auf dem Hals des Fahrgastes kniet. Der Beamte sagte als Zeuge vor Gericht aus, er könne sich nicht erinnern, ob er das Knie auf die Halsregion setzte. Er habe den Mann fixieren müssen, weil er sich sehr aggressiv verhalten habe.

© dpa-infocom, dpa:210813-99-831045/3

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