Prozess: Münchner Rentner-Ehepaar brutal ausgeraubt

Eine 81-Jährige und ihr Mann (88) werden nachts in ihrem Haus überwältigt, gefesselt, geschlagen und ausgeraubt.
München - Das Rentner-Ehepaar Franz (88) und Ursula S. (81) schreckt heute noch aus dem Schlaf, wenn es nachts vor dem Haus Geräusche hört. Das Paar aus Straßlach bei München ist Opfer eines brutalen Raubüberfalls gewesen.
Die beiden Täter Sebastian D. (37) und Adrian C. (30) stehen jetzt wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht München II.
In der Nacht auf den 3. Juli, gegen 3.30 Uhr, wird Ursula S. plötzlich durch laute Stimmen wach. Bei der Polizei sagt sie damals aus: „Ich dachte, mein Mann ist aufgestanden.“ Das Paar hat getrennte Schlafzimmer.
Was sie nicht ahnt: Zwei Einbrecher stehen mit Taschenlampen vor dem Bett ihres Mannes, bedrohen ihn mit Messern und fordern: „Geld, Geld, Gold, Gold!“. Dabei packen sie den Rentner fest an und schütteln ihn.
Aus Angst gibt ihnen Franz S. sofort 80 Euro aus seinem Geldbeutel und einen Umschlag mit 900 Euro Bargeld. Die Angeklagten durchwühlen das Zimmer und verlangen noch mehr Geld. Der völlig verschreckte alte Mann führt die Angeklagten in sein Arbeitszimmer und übergibt den Tätern weitere 50 Euro. Dann drücken sie Franz S. zu Boden und fesseln ihn. Anschließend stürmen sie in das Schlafzimmer von Ursula S.. Sie schlagen ihr sofort ins Gesicht und fordern: „Geld, Geld, Gold, Gold.“
Ihre Beute: Ein Euro-Starter-Set, Silberkette, Goldkette mit Anhänger und mehrere Ringe. Auch den Ehering ihres Gatten und ein Mutter-Gottes-Medaillon stecken sie ein. Gesamtwert: 1000 Euro. Auch Ursula S. wird gefesselt. Dabei reißen sie ihr büschelweise Haare aus. Bevor die Täter flüchten, reißen sie noch das Telefonkabel aus der Wand. Ursula S. gelingt es schließlich, sich von den Fesseln zu befreien. Sie alarmiert sofort die Polizei. Ein Großeinsatz wird ausgelöst. Noch in Tatortnähe können die beiden Rumänen samt Beute festgenommen werden.
Vor Gericht legen sie ein Geständnis ab. In ihrer Heimat haben sie keine Jobs. Mit dem Bus kommen sie seit 2010 nach München und Stuttgart: „Wir haben gebettelt oder Leergut gesammelt.“
Sebastian D. hat vor der Tat Gartenarbeit bei Ehepaar S. verrichtet. In zwei Stunden 30 Euro verdient. Durch den Job weiß er, dass dort etwas zu holen ist.
Wegen des Geständnisses sollen die Angeklagten nicht mehr als acht Jahre in Haft kommen.