Prozess: Inszenierte Hinrichtung - sechs Angeklagte
MÜNCHEN - Das Opfer lag am Boden. Einer hielt ihm einen Schlagstock ins Gesicht, zeigte ihm eine Kugel: "Die zweite Kugel kriegst du in den Kopft." Motiv: Streit um zwei iPhones und ein Laptop. Die sechs Täter stehen jetzt wegen schwerer räuberischer Erpressung vor Gericht.
Ivan K. (25) wollte einem Ex-Freund einen Denkzettel verpassen. Dabei ging er und seine fünf Komplizen zu weit. Wegen räuberischer Erpressung sitzt die Clique jetzt vor dem Landgericht München I. Ivan K. hatte das Opfer Hans L. (Name geändert) im Sommer 2008 während einer Drogentherapie kennen gelernt. Danach durfte Hans L. bei Ivan K. wohnen. Als Miete schloss Hans L. zwei „IPhones“- und ein Laptop-Vertrag ab. Die wurden ausschließlich von Ivan K. und dessen Freundin genutzt. Irgendwann gab es Ärger. Hans L. zog aus und holte sich mit der Polizei die Handys und den Laptop von Ivan K. Der schwor Rache. Fünf Kumpels halfen ihm.
Ihnen drohen Straßen bis zu fünf Jahren
Hans L. wurde am 5. 11. 2008 zur Ruderregattastrecke in München gelockt. 3000 Euro für einen Job. Als er ankam, vielen sie über ihn her. Er musste sich auf den Boden legen. Einer drückte ihm einen Schlagstock ins Genick, zeigte ihm eine Kugel: „Die zweite kriegst du in den Kopf.“ Falls er noch einmal die Familie von Ivan K. bedrohen würde. Dann entwendete sie die Handys und fünf Euro. Die Täter haben bei einem Geständnis Strafen von zwei bis knapp fünf Jahren zu erwarten. Prozess dauert an.
th