Prozess in München: Trio (17, 19, 20) überfällt Bäckerei um Geld für Gras zu rauben

Ein blutjunges Trio ist angeklagt, eine Bäckerei im Kreis München ausgeraubt zu haben. Die Täter sind geständig und reuig.
John Schneider |
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Bäckerei überfallen: Drei der vier Angeklagten vor dem Prozess.
jot Bäckerei überfallen: Drei der vier Angeklagten vor dem Prozess.

München - Die Idee waberte wohl schon länger durch ihre Köpfe. Man könnte sich doch das notwendige Kleingeld für Marihuana und Cannabis mit einem Raubüberfall verdienen. Am 23. Oktober des vergangenen Jahres schritten die drei Spezl zur Tat. Ihr Ziel: eine nahe gelegene Bäckerei in Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Kreis München).

Peter K. (20, alle Namen geändert), in dessen Wohnung sich das Trio traf, war anfangs noch skeptisch. Immerhin war er vorbestraft und lediglich auf Bewährung auf freiem Fuß. Er wollte nicht riskieren, ins Gefängnis zu gehen.

Aber nach zwanzig Minuten hatten ihn die beiden anderen Angeklagten (17 und 19) weich geklopft. Er machte mit. Und mit ihm auch seine Freundin Claudia (16). So dass gestern vier junge Räuber auf der Anklagebank Platz nehmen.

Vor Gericht machen alle vier detaillierte Aussagen zu dem Geschehen am 23. Oktober. Peter K. erzählt, dass er die beiden anderen mit Masken ausstattete. Er selber habe dann auf der Straße aufgepasst, dass keine Kunden in der Nähe waren. Als er das Signal gab, ging einer der beiden mit gezücktem Messer und maskiert in die Bäckerei. Der zweite maskierte Räuber (19) postierte sich am Eingang. Paul F. (17) schrie die Verkäuferin an, sie solle die Kasse öffnen. Was diese auch tat.

Bruder eines Angeklagten pöbelt vor Gericht

Der 17-Jährige griff zu und holte 650 Euro Bargeld aus der Kasse. "Das Ganze dauerte höchstens eine Minute", heißt es von der Anklagebank. Die Räuber flohen, wurden aber beobachtet und wenig später noch in der Wohnung des 20-Jährigen von der Polizei festgenommen.

Auch die Freundin von Peter K. war an dem Coup beteiligt. Ihr Anwalt Joachim Schwarzenau räumt die Vorwürfe gegen seine Mandantin weitestgehend ein. Die 16-Jährige soll laut Anklage für Wechselkleidung gesorgt haben.

Die Angeklagten kooperieren. Negativ fällt zu Beginn des Prozesses lediglich der Bruder eines Angeklagten im Zuschauerraum auf. Der junge Mann nimmt erst nach der zweiten Ermahnung seine Kappe vom Kopf, wird verbal in Richtung Richterbank ausfällig. Der Vorsitzende Richter Stephan Kirchinger lässt die Personalien des Mannes aufnehmen und verweist ihn aus dem Saal.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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