Prozess in München: Polizei schießt bei Zwangsräumung auf Bewaffneten

München - Mit einer Bewährungsstrafe endete der Prozess gegen Luca T. (47, Name geändert). Der Mann hatte laut Antragsschrift bei einer aus dem Ruder gelaufenen Zwangsräumung mit einer Waffe SEK-Beamte bedroht, die daraufhin drei Mal schossen. Von einem Schuss wurde der 47-Jährige am linken Oberarm getroffen.
Balanstraße: Gerichtsvollzieher alarmiert Polizei
Der Vorfall trug sich am 3. Dezember des vergangenen Jahres in der Balanstraße zu. Ein Gerichtsvollzieher war damit beauftragt worden, die Wohnung von Luca T. räumen zu lassen. Weil der Mann die Anordnung ignorierte und nicht kooperieren wollte, wurden Polizisten dazu gerufen – sowie ein Schlüsseldienst-Mitarbeiter und zwei Sozialpädagoginnen.
Als ihn die Polizisten aufforderten, die Tür zu öffnen, soll Luca T. laut Antragsschrift gesagt haben: "Ich habe eine Waffe, wenn ihr reinkommt, passiert was. Außerdem könnt ihr mich dann erschießen."
SEK-Beamte von Mann mit Schreckschusswaffe bedroht
Hinzugerufene SEK-Beamte brachen dennoch die Tür der Wohnung auf und wurden dort von Luca T. mit einer silberfarbenen Schreckschusswaffe bedroht.
Die Staatsanwaltschaft ging in ihrem Antrag von paranoider Schizophrenie bei Luca T. aus, wollte ihn in der Psychiatrie unterbringen.
Die 3. Strafkammer des Landgerichts sah aber durchaus Einsichtsfähigkeit bei dem Beschuldigten. Aus diesem Grund wird er jetzt nicht untergebracht, sondern kommt mit einer Haftstrafe (ein Jahr und drei Monate) davon, die -–wie vom Verteidiger Peter Pospisil gefordert – zur Bewährung ausgesetzt wird.