Prozess in München: Maskierter überfällt großes Hotel mit kleiner Pistole
Prozess am Landgericht München: Dem Angeklagten werden zwei Raubzüge zur Last gelegt - er selbst streitet die Vorwürfe ab.
München - Es ist verdammt lange her. Zu lange, um sich noch wirklich gut daran zu erinnern. Obwohl es dramatische Momente waren, die Paul T. (26, Name geändert) am Abend des 23. März 2014 im Perlacher Hotel erlebte.
"Ich war damals Kofferträger oder Porter", berichtet Paul T., "und wartete auf eine Reisegruppe." In diesem Moment sei der maskierte Mann auf die Kollegin am Empfang zugegangen. Der groß gewachsene Täter hatte eine Waffe in der rechten Hand und habe die Empfangsdame mit der anderen Hand ins Büro geschubst und sie beide mit Kabelbinder gefesselt. Er habe mit osteuropäischem Akzent gesprochen.
Der Angeklagte streitet die Vorwürfe ab
Das könnte für den Angeklagten als möglichen Täter sprechen. Denn der stammt aus der Ukraine. Doch so richtig beschreiben kann Paul T. den Räuber von damals nicht mehr. Dafür ist das Geschehen schon zu lange her.
Der Angeklagte streitet ab, das Hotel damals mit einer kleinen Pistole bewaffnet überfallen zu haben. Er sei gar nicht in der Gegend gewesen. Doch eine DNA-Spur soll ihn belasten. Laut Anklage hat der Täter damals 2.000 Euro erbeutet.
Am 30. September 2015 soll er dann ebenfalls maskiert eine Münchnerin in ihrer Wohnung überfallen haben. Er drohte ihr mit einem kleinen Klappmesser und forderte 150.000 Euro. Tatsächlich erbeutete er auf diese Weise 114.000 Euro an Bargeld und Schmuck. Der Prozess wird fortgesetzt.
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