Prozess in München: "Jesus hilf" auf Tür der Frauenkirche gesprüht

München - Via Internet hatten Peter K. (53, Name geändert) und ein alter Schulkamerad (54) nach vielen Jahren wieder Kontakt aufgenommen. Zum Geburtstag wollte der Bekannte den 53-Jährigen besuchen, hatte auch ein Geschenk dabei. Doch Peter K. reagierte völlig unerwartet.
Nachdem er den Gratulanten an jenem Nachmittag im März 2021 in das Neuperlacher Haus gelassen hatte, stieß er diesen mit Vehemenz gegen die Brust. Der 54-Jährige stürzte, schlug mit dem Kopf auf und zog sich einen Beckenbruch zu.
"Jesus hilft": Vandalismus an der Frauenkirche
Zwei Wochen später soll Peter K., der laut Antragsschrift an paranoider Schizophrenie leidet, "Jesus hilf" an eine Tür der Frauenkirche gesprüht haben und zudem ein Messer in die Holzverkleidung gestoßen haben. Außerdem habe er den Namen einer kinderpornografischen Webseite auf das Pflaster vor der Kirche gesprüht.
Aus Protest? Aus Verzweiflung? Die Antragsschrift lässt die Motivation offen. Die Staatsanwaltschaft fordert jedenfalls die dauerhafte Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie. Ihr Mandant hat die Vorwürfe voll umfänglich eingeräumt, erklärt Strafverteidigerin Ruth Beer.
Eine Entscheidung in der Sache soll kommende Woche fallen.