Prozess in München: Blitzeinbrecher räumen Haus in Gautin aus
München - Drei Jahre muss Domenik V. (27, Namen geändert) ins Gefängnis. Eine lange Zeit. Der Albaner hat am 25. November des vergangenen Jahres mit einem unbekannten Komplizen ein Einfamilienhaus in Gauting geplündert. Und zwar blitzschnell.
Opfer Bela A. (73) berichtet am Dienstag im Zeugenstand: "Ich bin an diesem Tag mit meiner Frau zum Weihnachtsmarkt gegangen. Wir haben nur zwei Glühwein gehabt und waren schon nach einer knappen Stunde zurück." Zeit genug für die beiden Einbrecher, das Gautinger Haus zu durchforsten.
"Bei der Rückkehr hatte ich sofort ein seltsames Gefühl", erinnert sich der Hausbesitzer. Dann sahen er und seine Frau die vorweihnachtliche Bescherung: "Alles war durcheinander."
Kein Silber, dafür Gold und Schmuck
Er habe die Polizei verständigt. Als die Spuren gesichert waren, durfte das Paar nach seinen Wertsachen suchen. Kurios: Den Autoschlüssel hatten die Täter aus unerfindlichem Grund hinter einem Kissen versteckt. Silber verschmähten die Einbrecher. Dafür nahmen sie wertvollen Goldschmuck und Bargeld mit. Die Versicherung der Hausbesitzer musste 14.000 Euro für den entstandenen Schaden zahlen.
Aber Domenik V. hatte seine DNA am Tatort zurückgelassen. Die Ermittler bekamen ihn später wegen sieben weitere Einbrüche ins Visier und konnten ihm schließlich auch den Gautinger Einbruch zurechnen. Der 27-Jährige ist geständig und entschuldigt sich bei seinem Opfer. Bela A. nimmt die Entschuldigung an.
Zuvor erklärt der 73-Jährige noch, dass vor allem seine Frau unter dem Einbruch gelitten habe. Es sei zwar inzwischen besser geworden. Aber immer wenn sie das Haus verlassen, bleibt beiden ein ungutes Gefühl.
Keine Angaben zum Komplizen
Das Geständnis und die Entschuldigung fallen zwar strafmildernd ins Gewicht. Aber so ganz ist die Amtsrichterin nicht zufrieden. Das hat vor allem zwei Gründe: Domenik V. will den Namen des Komplizen nicht nennen und er kann sich nicht erinnern, was mit der Beute geschehen ist.
Er wird für die Einbrüche zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren verurteilt. Da fließt ein Urteil vom Oktober mit ein. Opfer Bela A. gibt ihm noch einen guten Rat mit auf den Weg: "Sie sind jung. Machen Sie was aus Ihrem Leben!" Der Angeklagte bedankt sich brav.
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