Prozess in München: Betrüger und Opfer gingen gemeinsam ins Casino

Ein Hamburger braucht Kredite und fällt auf den dubiosen Vermittler rein, der seit Montag in München vor Gericht steht. Der zweite Prozesstag.
John Schneider |
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Der Angeklagte vor dem Münchner Landgericht.
Daniel von Loeper Der Angeklagte vor dem Münchner Landgericht.

München – Ein wenig seltsam mutet es schon an, wenn das Opfer eines Millionenbetruges vor Gericht berichtet, dass es mit dem "breitbeinig" auftretenden Betrüger in Bad Homburg gerne mal gemeinsam ins Spielcasino ging. "Ich habe gewonnen, er hat verloren", erzählt Paul R. (51, Name geändert) im Zeugenstand. Aber nur beim Blackjack. Außerhalb des Casinos entpuppte sich der 51-Jährige als großer Verlierer.

Der Hamburger Immobilien-Investor hat sich nach Ansicht der Staatsanwaltschaft vom Angeklagten Nader S. (59) gewaltig über den Tisch ziehen lassen (Hier geht's zum Bericht vom ersten Prozesstag). 2,82 Millionen Euro haben Paul R. und seine Unternehmensgruppe an den Angeklagten verloren. Der hatte Millionenkredite versprochen und mit seinen Kontakten zu einer arabischen Königsfamilie geprahlt. Weil sich sein kompliziertes Firmengeflecht in finanzieller Schieflage befand, ließ sich Paul R. auf die Versprechungen ein. Er reichte dem angeblichen Kreditvermittler immer wieder und durchaus "handelsunüblich", wie er selber sagt, gewaltige Summen in bar rüber.

Das Geld hatte Nader S. unter anderem für seine Vermittlerdienste verlangt."Ich war zu naiv, ich habe zu spät gemerkt, dass ich einem Betrüger begegnet bin." Eine späte Einsicht. Der Prozess wird fortgesetzt.

 

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