Prozess in München: Angeklagte wollten Schulden mit Waffen und Gewalt eintreiben

Ein Trio steht in München vor Gericht, das von einem 27-Jährigen rund 265.000 illegal eingetrieben haben soll. Auch ein Mittelmann und der Auftraggeber sitzen auf der Anklagebank.
AZ/dpa |
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Insgesamt sind fünf Männer angeklagt. (Archivbild)
Insgesamt sind fünf Männer angeklagt. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Mit vorgehaltener Waffe und Schlägen mit einem Schlagstock sollen drei Männer versucht haben, im Auftrag des Gläubigers einen sechsstelligen Geldbetrag bei einem Schuldner einzutreiben. Das Trio steht gemeinsam mit dem Auftraggeber und einem Mittelsmann dafür seit Dienstag unter anderem wegen besonders schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise wegen Beihilfe dazu vor dem Landgericht München II.

Das Opfer soll einem 27 Jahre alten Kaufmann aus München rund 265.000 Euro geschuldet haben. Nachdem diesem klar wurde, dass auf der Gegenseite auf legalem Wege nichts zu holen war, bat der Angeklagte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen Bekannten um Hilfe. Dieser hatte laut Anklageschrift Verbindungen zur Rockerszene in Ingolstadt und den "Hell's Angels" und sollte den Betrag gegen eine entsprechende finanzielle Gegenleistung einziehen.

Überfall mit Sturmhauben, Pistole, Klappmesser, Schlagstock und Hammer

Der Bekannte soll wiederum seinerseits einen weiteren Angeklagten beauftragt haben, den Schuldner in seinem Haus im oberbayerischen Rottach-Egern (Landkreis Miesbach) aufzusuchen und ihm notfalls auch unter Anwendung von Waffengewalt Bargeld und Wertgegenstände abzupressen. Dieser soll zwei weitere Angeklagte rekrutiert haben. Am 12. Oktober 2018 überfielen sie laut Anklage zu dritt - maskiert mit Sturmhauben und bewaffnet mit einer Gasdruckpistole, einem Klappmesser, einem Teleskopschlagstock und einem Hammer - das Opfer in seinem Haus.

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Der Überfallene leugnete den Ermittlungen zufolge trotz der Bedrohung durch die an den Kopf gehaltene Waffe und Schlägen mit dem Schlagstock wahrheitswidrig die Existenz eines Tresors, so dass die Angreifer nach rund einer Viertelstunde erfolglos abzogen. In der Zwischenzeit hatte die über das Garagendach geflohene Ehefrau von Nachbarn aus den Notruf verständigt. Doch die Bande konnte zunächst fliehen und bedrohte den Überfallenen in den kommenden Wochen per SMS mit dem Tod, sollte er nicht zahlen.

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3 Kommentare
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  • FredC2 am 03.05.2023 10:04 Uhr / Bewertung:

    "leugnete ...trotz...an den Kopf gehaltene Waffe...wahrheitswidrig die Existenz eines Tresors"
    na, da hatte der gute Mann Glück, dass ihn anscheinend legliche Amateuere besucht haben.

  • Loddar der Leo am 04.05.2023 14:09 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von FredC2

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil. da steht doch mit anderen Worten: der Bedrohte hat trotz vorgehaltener Waffe eisern geleugnet, - wahrheitswidrig gelogen, Nerven behalten. - Aha, ein Profi hätte - ihn erschossen? - Was unklug wäre. Denn erstens: keine Kohle sowieso nicht. Zweitens: Mordklage am Hals und des Lebens nicht mehr froh.

  • FredC2 am 04.05.2023 19:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Loddar der Leo

    ein Profi hätte z.B. ein Messer rausholen können... und damit erstmal einen Apfel schälen können. In Filmen machen sie das immer so.
    Außerdem müssen die Täten ja schon gewußt habe, dass im Haus "was zu holen" ist. Man kommt ja nicht auf gut Glück mal zuhause vorbei und fragt nach einem Tresor. Und ich würde mal annehmen, dass ein Tresor nicht allzu schwer zu finden sein dürfte. Dann wäre die Stimmung auch wohl ganz schnell gekippt.
    Mir persönlich wäre in jedemFall meine Leben bzw. meine Gesundheit wichtiger als irgendwelche Wertsachen.

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