Prozess in München: 50 Kilo Marihuana in Kühlschränken geschmuggelt

Dreister Drogenschmuggel fliegt in Dover auf. Mutmaßlicher Komplize in München vor Gericht.
von  John Schneider
Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. (Symbolbild)
Eine Statue der Justitia steht unter freiem Himmel. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa/Symbolbild

München - Fast möchte man meinen, der Mann auf der Anklagebank wirkt erstaunt über die Vorwürfe, die man ihm macht. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass er beim Schmuggel von Marihuana seine Finger im Spiel gehabt hat.

Angeklagter will von nichts gewusst haben

Doch Ivica T. (66, Name geändert) ist sich keiner Schuld bewusst. Ja, er habe sein Konto und seine Identität Bekannten zur Verfügung gestellt und sollte dafür 1.000 Euro monatlich erhalten. Aber dass seine mutmaßlichen Komplizen Illegales im Schilde führten, sei ihm nicht klar gewesen. "Ich habe zu keinem Zeitpunkt etwas von Drogenhandel gewusst", lässt er am ersten Prozesstag über seinen Verteidiger Thomas Schales erklären.

Laut Anklage wusste der 66-Jährige aber sehr wohl, dass er durch die Transaktionen über sein Konto Drogenschmuggler deckte. Er und seine mutmaßlichen Komplizen seien Teil einer Bande gewesen, die in Europa einen schwunghaften Handel mit Marihuana betrieb. Dafür wurden gutgläubige Logistikunternehmen in Anspruch genommen, die nicht ahnten, dass sich in den zu transportierenden Elektrogeräten der Firma von Ivica T. Drogen befanden. Am 12. November 2019 wurde ein Lkw mit Kühlschränken, der in Garching gestartet war, in Dover gestoppt.

Die Briten fanden 50 Kilo Marihuana in den Geräten. Der Prozess dauert an.

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