Prozess: Hells-Angels-Spezl soll ein Messerstecher sein

München - Wechselseitige Beleidigungen und Drohungen vor dem Gerichtssaal: Die Spannungen, die im Mai 2015 zu einer Messerstecherei führten, haben sich auch über vier Jahre nach der Tat nicht gelegt. Die Stimmung ist äußerst aggressiv.
Der Vorsitzende Richter Norbert Riedmann droht den bulligen Männern mit den eindrucksvollen Tätowierungen mit Ordnungsgeld und Ordnungshaft. Das zeigt Wirkung. Fortan bleibt es ruhig im und vor dem Saal. Auf der Anklagebank sitzt ein 39-Jähriger, der nach eigenen Angaben viele Freunde unter den Hells Angels hat, aber kein Mitglied ist.
Im Crowns Club: Kfz-Händler geht mit Messer auf Brüder los
Bei einer Auseinandersetzung im Crowns Club am 2. Mai 2015 soll der Kfz-Händler mit einem Messer auf zwei Brüder losgegangen sein. Beide verletzte er mit jeweils einem Stich in den Bauch schwer. In beiden Fällen bestand konkrete Lebensgefahr, sagt Staatsanwalt Laurent Lafleur. Er wirft dem Angeklagten versuchten Mord in zwei Fällen vor. Der 39-Jährige will selbst nichts zu dem Tatvorwurf sagen. Sein Anwalt Adam Ahmed erklärt nur, es stimme nicht, dass sein Mandant mit einem Messer oder einem anderen spitz zulaufenden Objekt zugestochen habe.
Und auch die beiden Opfer wollen angesichts der aufgeheizten Stimmung erst zu einem späteren Zeitpunkt aussagen.
Der Prozess wird fortgesetzt.